Seit über 20 Jahren kämpft der Wildeshauser Tierschutz für ein Zuhause für Fundtiere.
Zurzeit sind viele Hunde und Katzen in private Pflegestellen im Landkreis untergebracht. Am
Klärwerk Wildeshausen gibt es eine notgerechte Unterbringung für Hunde, in einem Waldstück gibt es das so genannte Katzenhaus. Beide Einrichtungen sind aus der Not entstanden, werden von haupt-
und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen geführt und sind nur eine Übergangslösung. Oberstes Ziel war und ist ein tiergerechtes Zuhause für Fundtiere zu schaffen. Seit der Schließung der Wildeshauser
Bundeswehr-Kaserne sind diverse Grundstücke zum Verkauf angeboten. In Holzhausen bei Wildeshausen ist schließlich ein geeignetes Grundstück für ein Tierheim gefunden worden.
Am 28.2.2008 hat der Bau
und Umweltausschuss in seiner Sitzung den Standort Holzhausen behandelt. Von der CDU / FDP Ratsfraktion wurden Statements abgegeben, die nichts Neues an Argumenten brachten, die die
Tierschutzgruppe Wildeshausen e.V. schon in Vorgesprächen entkräftet hatten.
Bei der Abstimmung, gegen den Standort Holzhausen, ging es nur um persönliche Interessen eines FDP
Ratsherrn und die CDU hat ihm bedingt durch die CDU/FDP-Koalition, den Rücken gestärkt.
Der Präsident des Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, zeigt sich über die Argumentation erstaunt. Als
“geradezu absurd” bezeichnet Apel die Tatsache, dass ausgerechnet von Seiten der Jägerschaft der Einwand gegen eine Tierheim vorgebrachte werde, dass von einem solchen die Ruhe des
Landschaftsschutzgebietes gestört werde: “Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei dem betreffenden Grundstück um eine rundum eingezäunte ehemaligen Flut-Leitanlage des
Bundeswehr-Flugplatzes handelt.”
Auf Grund der umfangreichen Berichterstattung über dieses Thema könne er sich des Eindrucks nicht
erwehren, dass hier offenbar einzelne Personen und Gruppierungen mit Scheinargumenten versuchten, ihre individuellen Interessen durchzusetzen: “Im Gegensatz dazu verfolgt der Bau eines Tierheims
ausschließlich gemeinnützige Zwecke.” Dass der Tierschutz eine ethische Verpflichtung für alle Bürger darstelle, habe nicht zuletzt der Gesetzgeber mit der Aufnahme des Staatsziels Tierschutz in
das Deutsche Grundgesetz im Jahr 2002 deutlich unterstrichen.
“Ich kann daher die zuständigen Verantwortlichen nur auffordern, der Polemik eine Absage zu
erteilen und sich an Sachargumenten zu orientieren.”
Der dringend notwendige Tierheimneubau müsse mit allen nur erdenklichen Kräften unterstützt
werden.
Als erste Reaktion auf den CDU/FDP-Entscheid gab es in Wildeshausen eine
Unterschriftensammlung.
Am 29.04.2008 wurde dem Bürgermeister die Liste mit über 3.500 Unterschriften bei einem
öffentlichen Lokaltermin auf dem Marktplatz überreicht.