Es gibt einen neuen Schmerz in der Stadt.
Er kam zur Teestunde. Wir alle sind ratlos.
Er sagt: „Dass es in meinem Leben so wenig Tragisches gibt macht es tragischer als alle deine Zusammenbrüche.“
Er sagt: „Hast du dich jemals gefragt, warum dich nie einer fragt, ob du dich jemals gefragt hast?“
Er sagt: „Die Wahrheit ist, ich hasse dich dafür, was du getan hast nicht immer und nicht wenn ich bei dir bin nicht wenn wir miteinander schlafen nicht einmal oft aber in den kleinen Momenten vorm Einschlafen und nach dem Aufwachen in denen ich früher der gesichtslosen Entität über uns die es nicht gibt dafür gedankt habe, dass es dich gibt also immer, wenn es darauf ankommt.“
Es gibt einen neuen Schmerz in der Stadt. Er brennt am langsamsten nach, südlich von Ybbs an der Donau.
Wir sind ratlos. Hätte er sich nicht ankündigen sollen? Hätten wir ihn nicht erwarten können?
Er ist der teeblattgrüne Grabstein am Grund unserer Kaffeetassen.
Alles was in ihm „Ich“ sagt, hat das Problem, dass etwas in ihm „Ich“ sagt.
Es ist wie eine Einladung, die jedes Mal ausgesprochen und nie angenommen wird, weil alle lieber menschlich sind. Sollen wir nicht kämpfen? Sollten wir uns wehren? Wir würden alles dafür
geben, nicht mehr alles dafür geben zu müssen. Aber es gibt zu viele Gründe dafür, das zu tun, es gibt zu viele Gründe dafür, überhaupt etwas zu tun und das ist der unserer Lethargie.
© by J. Witek