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Barfuß durch Hiroshima - Band 4

Hoffnung
Hoffnung

Barfuß durch Hiroshima - Band 4
„Hoffnung“
von Keiji Nakazawa, 14,5 x 21 cm; 296 Seiten
ISBN 976-3-551-77504-7; € 12.00
www.carlsen.de
Inhalt: Die Überlebenssituation der Opfer in den Jahren 1945 bis 1947: Das Land steht unter amerikanischer Besatzung, die Yakuza rivalisieren um die Vorherrschaft auf dem Schwarzmarkt, immer noch sterben Menschen qualvoll an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Nur sehr langsam entwickelt sich ein wenig Normalität im Alltag - aber mit den ersten Weizensprösslingen keimt in Hiroshima auch die Hoffnung auf ein besseres Leben wieder auf.

Kritik: Im letzten Teil der "Barfuß..."-Serie kehrt Gens Bruder Koji von der Fliegerstaffel zurück. Traumatisiert und seelisch verletzt trauert er um den Verlust der Familienmitglieder. Angetrieben von Hass, Trauer und Wut gilt es, dass Schicksal zu ertragen, den Wahnsinn zu verarbeiten.
Dem Autoren gelingt es, Spannung und offen gelegte Gefühle ins Panel zu transportieren, die detailliert gezeichnet das Wesentliche zum Ausdruck bringt: Freud und Leid liegen dicht beieinander. Was richtet der Krieg an? Menschen verlieren ihre Menschlichkeit. Unfassbar, wie eine ganze Gruppe und Familien mit Gens entführter kleiner Schwester die Hoffnung zurück erlangen will, den Verlust des eigenes Kindes zu kompensieren. Symbolisch wird selbst die dem Hungertod nahende kleine “Prinzessin" weiter- und umhergereicht, damit andere wieder Lebenswillen, Stärke und Kräfte erhalten. Sicherlich ebenso eine Schlüsselszene, in der die Verzweiflung und die verrückten Ideen unerträglich werden. Die LeserInnnen werden nicht zu VoyeurInnen, sie werden Teil des Szenarios. Die Kraft und der Wille zum Überleben zeichnen Gen aus. Am Ende siegt die Hoffnung. Der Weizen als Symbol fürs Über - und Weiterleben.

Gesamteindruck:

"Ich habe nicht das Bedürfnis, mich einer Gruppe anzuschließen, um darauf aufmerksam zumachen, was wir durchgemacht haben(...)Ich bin eher der einsame Wolf“ erklärt Keiji im angeführten interview. Seine Autobiographie ist ein meisterhaftes Comic-Werk, das sehr viel Kritik übt, das zeigt, wie ein Verbrechen, eine existentielle Krise zu meistern ist, wie Verlust, Tod, Hunger und Not zu erleiden ist und Inwieweit das Plädoyer für die Meinungsfreiheit wichtig ist. Letztendlich ist "Barfuß durch Hiroshima" keine persönliche Abrechnung, sondern eine Geschichte die eines Jungen, der die Folgen eines Atombombenabwurfes erlebt und dabei Mensch bleibt. Die Familie und der Zusammenhalt Ist überlebensnotwendig. Botschaft angekommen.