PROUD TO BE PUNK #18

PROUD TO BE PUNK #18
PROUD TO BE PUNK #18

PROUD TO BE PUNK #18
80 DIN A 5 Seiten; € ???
jan.sobe@t-online.de
Jan ist nun nicht mehr nur Punker, sondern auch Pauker und stellt seinen Berufsalltag an  der nicht-staatlichen  Schule, sowie seine musikalischen Projekte vor. Der Schwerpunkt dieser Ausgabe stellt die Reflexion und Aufarbeitung der Bildungsreise „Auf den Spuren des Holocausts” dar. Vorträge, Zeitzeugen und erinnerungspolitische Mahnmale, Denkmäler, Fragmente sind der Versuch. Geschichtspolitik erfahrbar und erlebbar zu machen. Der Reisegruppe ging und geht es nicht um Vergangenheitsbewältigung oder Aufklärung, denn um das Erinnern einzelner Schicksale, das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Jan besucht darüber hinaus die Filmvorführung „Blut muss fließen" und vermittelt die Wichtigkeit und Bedeutung der Dokumentation von „Thomas Kuban", der nicht nur unmittelbar und direkt die extrem rechte Szene gefilmt hat, sondern auch das häufige Versagen von Ämtern und Behörden kritisiert, wenn es darum geht, RechtsRock-Konzerte zu unterbinden und verdeutlicht wie Rassismus in der Mitte der Gesellschaft manifestiert ist. Jan findet noch aufrichtige „Vollblut-Punx” und interviewt Heini, „Die Killerniete", der mit dem Fanzine „Overbred Society" im sogenannten „Kabeljau-Kartell” eingebunden ist und den Bass in „SCATTERD HOPES" bedient. Jan findet zudem beim Stöbern im Buchladen einen Rückblick auf die Geschichte des Geländes von „Topf&Söhne"‚ dessen Firmeninhaber die SS mit speziell für die Konzentrationslager entwickelten Leichenverbrennungsöfen belieferten und sich wohlwissend direkt am Massenmord mit Gas beteiligten. Am 12.4.2001 wurde ein Teil des Firmengeländes in Erfurt von Antifaschist_innen fast 8 Jahre besetzt. Die Besetzer_innen haben in verschiedenen Projekten die Geschichte der Firma „Topf & Söhne" aufgearbeitet und unter anderem auch (virtuelle) Rundgänge veranstaltet. Fidl Kunterbunt hat sich von seinem Riotfolk verabschiedet und macht unter dem Namen „Hisztory' mehr Country oder Vagabunden-Folk. Seine Antworten und Positionen sind zumeist sehr pessimistisch und niederschmetternd, als wären alle (politischen) Seifenblasen geplatzt. OI POLLOI bewahren ihre politische antifaschistische Attitüde und „let the boots talking“. Jan kümmert sich um den Inhalt und um die im Text erwähnte Person, Sir Oswald Mosley. Seit einigen Ausgaben hat Jan auch politische Rapper_innen an Bord, die sich zu ihren Songs und politische Positionen äußern. BOYKOTT weiß, dass "Angriff die beste Verteidigung" ist und nach der ersten Demo, dem ersten Kessel, Knüppel die Erfahrung aus Militanz und Wut, zwischen Lohnarbeit und Selbstbestimmung im Rap verarbeitet.
Gesamteindruck: Anarcho Punk und DIY. Die 2 wesentlichen Aspekte verknüpft Jan mit vielen Aktivitäten, die den "resistance in everydays life" erlebbar und nachvollziehbar macht. Darüber hinaus stellt Jan politische Organisationen und Bündnisse vor, die den Netzwerk-Charakter verstärkt. Der Sachsen-Report liefert einen Eindruck regionaler Aktivitäten, die die subkulturelle Szene und die politische Linke assimiliert. Jan schafft es einmal mehr, Punk zu politisieren und das P.t.b.P. als Instanz für bildungspolitische Arbeit zu benutzen und anarchistische Lebensweisen zu erklären, die unbegrenzte Möglichkeiten bietet.

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