Bald ist Weltuntergang, bitte weitersagen!
v. Alex Gräbeldinger
180 Seiten (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-9812772-2-7
www.kopfnuss-verlag.de
Kurzbeschreibung: Alex Gräbeldinger – „Punk, Opfer, Philosoph, Wahnsinniger, Vollidiot“ – zeigt sich unverbesserlich. Nach „Ein bekotztes Feinrippunterhemd ist der Dresscode zu
meinem Lebensgefühl“ schreibt er sich ein weiteres Mal um Kopf und Kragen. Geschichten über Schlafentzug, Rauschgift- und Irrenhauserfahrungen. Von Begegnungen mit der großen Liebe, den Hells
Angels und Siegfrieds und Roys weißen Tigern. Der Weltuntergang kann kommen und die Hölle ist hoffentlich ein warmes Plätzchen, um sich zu erholen.
Kritik: Die Anleitung zur Selbstmontage ist ein Teil seiner im OX-Fanzine veröffentlichten Kolumnen, die im Wesentlichen seine Lebensgeschichte nachzeichnen und die hormonelle
Veränderung beschreiben, die Alex neuerdings erfährt, da er verheiratet ist. Wie das geschehen konnte, erklärt und beschreibt er mit einer “Hang Loose”-Mentalität, die voller Neurosen und
Psychosen bespickt ist. Vielleicht hat er in seiner Kindheit und Teenagerzeit zu viel von Rockern auf die Fresse gekriegt, vielleicht in Konfliktsituationen zu oft vor Angst in die Hose gepisst,
dass er heuer eher aus der Defensive heraus Leute und Umgebung beobachtet, dabei Parallelen zu seiner Lebensgeschichte zieht und daran arbeitet, immer härter zu werden, am Ende aber immer den
Papierkorb vollkotzt. Das macht er neuerdings nicht mehr allein, sondern zusammen mit Frau Jenny, in der Ehe wird eben alles geteilt.
Mal begossener Pudel, mal gut gelaunt und besoffen. Alex beschreibt Charaktereigenschaften, Wünsche und (Alb-)Träume, die tragisch komisch, latent witzig und friedlich rebellisch sind. Das Leben
steckt voller Widersprüche und unglaublichen Peinlichkeiten.
Fazit: Alex schreibt aus seiner Lebensgeschichte und nutzt das Schreiben als Therapiemittel, um die psychodynamischen Erfahrungen aufzuarbeiten. Insofern sind die beschriebenen
Situationen orientierte Behandlungen aus einem spezifischen Beobachtungszeitraum. Alex verarbeitet die Erfahrung integrativ und arrangiert sich innerlich mit seinen Psychosen. Damit schafft er
sich die Voraussetzung, die Hoffnung auf den Traum vom Leben in der Gosse nicht aufzugeben, ist er doch nun gestärkt und bereit für einen befriedenden Ausgang, an dem die Beziehung mit Jenny
mitverantwortlich ist.
Die von Aku in Szene gesetzten Bilder zeigen die tragisch-komische Situationskomik, die die Wirksamkeit der lerntheoretischen Handlungsresultaten zufallskritisch und effektvoll verstärkt. Alex
hat eine vielfältige Vernetzung von situativen, familiären und psychodynamisch interagierenden Einflussgrößen aufgezogen, die als Kolumne oder Einzelfallstudie funktioniert, gleichzeitig aber
auch einen Forschungsschritt vorlegt, der eine systematische Evaluation garantiert.