Hinter dem unvergesslichen Namen BANDISTA verbirgt sich ein 2006 gegründetes 8-köpfiges Kollektiv aus Istanbul, deren MusikerInnen sich
gleichwohl auch als politische AktivistInnen verstehen. In ihren Texten plädieren sie für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung, Vielfalt der Kulturen und politische Teilhabe sowie einen
lebendigen Internationalismus, aber auch gegen Unterdrückung, Sexismus, Rassismus und Ausbeutung.
Dafür nutzen sie ihre Musik und Inhalte als Sprachrohr, die sie nicht nur an die türkische Gesellschaft richten, sondern über jegliche Landesgrenzen hinaus. Während ihrer fast 5-wöchigen Tour in
2011 haben sie die „Clean Clothes Campagne“ /“Killer- Jeans“ präsentiert und unterstützt. Bei jedem Konzert wurde ein Videoclip über die unglaublichen Produktionsbedingungen bei der
Jeans-Herstellung in der Türkei(und nicht nur dort), in dessen Verlauf hunderte ArbeiterInnen an Silikose erkrankt und viele gestorben sind, gezeigt. Einhergehend mit Infomaterial,
Unterschriftenpetitionen und sich teils anschließenden Diskussionen. Die Hinterbliebenen wurden seitens der Firmenbesitzer und türkischen Staatsstrukturen mit ihren Sorgen und Ängsten allein
gelassen.
Ihre Musik ist wie ein Laboratorium, indem verschiedene Stile arrangiert werden: Reggae, Dub, Ska, Balkan, Roma-, Klezmer- und Afrobeats, immer unterlegt mit traditionellen anatolischen Klängen.
Die Band sieht ihre Wurzeln in eben dieser kulturellen Vielfalt, betont aber dennoch ihre internationalistische Haltung. Nicht von ungefähr bezeichnen sie Boikot(Esp.), Ma Valise(F.), Fermin
Muguruza (Euskadi) oder Compania Bataclan (BRD.)als ihre Schwesterbands.
BANDISTA waren in unzähligen Konzertsälen in der Türkei, Spanien, NL oder der BRD zu Gast, auch BesucherInnen von Festivals: u.a. Open-Ohr, Euro-Folk, Fusion...haben sie kennen lernen können.
Darüber hinaus sind sie immer wieder musikalische BegleiterInnen bei Demonstrationen, mit Schwerpunkt in der Türkei.
Zuletzt haben sie am 8. März zum Internationalen Weltfrauentag ihr neues Projekt präsentiert: Bandsistaz, ein Frauenprojekt von Bandista-MusikerInnen. So wurden auf den Straßen Istanbuls an
diesem Tag 2 neue Tracks: „Sokak, Meydan, Gece“ vorgestellt und gesungen. Ihre Performance auf der Straße ist nur ein Weg unter vielen, sich mit der gesellschaftlichen und politischen Realität in
der Türkei auseinander zu setzen. Obwohl die Meinungsfreiheit in der türkischen Verfassung verankert ist, sieht die Wirklichkeit ganz anders aus: 30.000 Verschwundene in den letzten 15 Jahren
sprechen eine eigene, schreckliche Sprache.
BANDISTA offerieren den neuerlichen Beweis, dass Istanbul eine der innovativsten Kulturmetropolen mit einer überaus spannenden, aktiven, kreativen und modernen Subkultur ist. Es wird Zeit, diese
näher kennen zu lernen, sei es bei einem Bandista-Konzert oder durch persönlichen Besuch!
Auf ihrer diesjährigen Tour wird das Kollektiv vor den Konzerten eine Dokumentation zum Taksim-Gezipark-Widerstand zeigen!
Hier geht es zu den Tourdaten...