PROJEKTGRUPPE DIE BAND
"Kein Weg zu weit" CD
Auf dem Weg in den Rockolymp steigt das Trio in das Uhrwerk und reguliert Zeit und die Angst vor dem Weg ans Ziel. Mit verdammt viel Pathos und Tralalala kokettiert es mit der selbst-trügerischen Erkenntnis, dass jeder Augenblick zu genießen sei, sinniert über die Unendlichkeit und das mögliche Aus für alle Ewigkeit. Ja, liebe Leute, das ist schon sehr aufgesetzt und kitschig. Die balladesken Akkorde und die von Karsten inszenierte Melancholie erweist sich als Abschaltzeit in den Ruhestand oder zumindest als Lockruf für ein komplettes Runterfahren. Bei Textzeilen wie "Dein Schiff der Träume in den Hafen lenkst"(...)"suchen wir Unsterblichkeit im tiefsten Tal"(...)"mit geschlossenen Augen such ich das Licht" trifft ungehemmter Psychotrip auf moralisierende Plattitüden, das weniger mit einem Paukenschlag, denn mit dem traurigen Augenaufschlag auftrumpft und ohne gekonnter Übertreibung gar schwülstartig jene Momente karikiert, die eigentlich aus der Distanz zur Nähe betrachtet werden sollten, denn dann lässt sich zumindest eine Art Ironie erkennen. Doch so läuft die Projektgruppe Die Band Gefahr, sich selbst in der Zeit zu verlieren.