Der niedersächsische Wursthersteller Rügenwalder Mühle setzt zunehmend auf fleischlose Angebote.
"Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir mindestens 30 Prozent unseres Umsatzes mit vegetarischen Produkten erzielen".
Das sagte Geschäftsführer und Miteigentümer Christian Rauffus der "Welt am Sonntag". Grundlage der neuen Produkte ist ein Rohstoff aus Eiern und Rapsöl. Das Unternehmen aus Bad Zwischenahn
experimentiert daneben auch mit einer veganen, also rein pflanzlichen Variante.
Der Traditionsbetrieb, der mit Tee- und Leberwurst bekannt wurde, reagiert mit der neuen Produktlinie auch auf Imageprobleme von Fleisch und Wurst: "Das ist schon ähnlich wie mit dem Rauchen. Es
gibt einige in der Branche, die sagen, die Wurst wird die Zigarette der Zukunft", sagte Rauffus.
Diese Maßnahme ziele also deutlich darauf ab, dass sich das Unternehmen dem Trend der Zeit anpasst und den Vegetarier-/Veganmarkt annähere, was im Grunde aber keine Abkehr von Fleischprodukten
bedeutet, denn mehr das Aufpolieren eines Image, das seit einiger Zeit in der Krise steckt. Selbst traditionsreiche Wursthersteller setzen jetzt voll auf Vegetarier und Veganer als Kunden. Das
kann im Umschluss eigentlich nur bedeuten, dass VeganerInnen eine große Lobby haben. Nicht nur Rügenwälder erkennt, dass der vegane Markt und vegane Lebensmittel Deutschland erst am Anfang eines
Nachfrage-Booms stehe. Immer mehr Menschen haben genug von Fleisch. Lebensmittelskandale, anhaltende Gesundheits- und Nachhaltigkeitsdebatten, neue ethische Diskurse...zum anderen werden
kulinarische Produkte von Gemüse und Getreide immer mehr aufgewertet.