CLARENCE NEEDS GLASSES
"s/t" CD
Mistletree Records
Es rumort, es rumpelt, es dröhnt, als würde Clarence mit seiner Kurzsichtigkeit ständig irgendwo gegen laufen und Dinge
umwerfen, kaputt machen. Klar, dass das Umfeld irgendwann mal kein Verständnis zeigt und böse wird. Aber Clarence will lieber weiterhin unabhängig sein und ist trotzig, wenn das Umfeld
Verhaltensregeln aufstellen. Mit einem lauten "Let's go" wird die Richtung vorgegeben. Nimm gesellschaftliche Normen nicht so wichtig, sei nicht autoritätsgläubig, pass dich nicht an. "There's no
one like me". Eine gesunde Portion Narzissmus ist hilfreich, die Begrenzung aufzuheben und Ideen umzusetzen. Kompromisslos, affektiv. Ich will nicht recht haben, ich will aber zum Nachdenken
anregen. "And you want me quiet but...This fucking shity song means that I'm not!" Und so fokussiert Clarence sich weiter auf eine Perspektive, in der Handlungssysteme möglichst einfach und
veränderbar sind, in der Zweifel nötig sind. Daraus resultiert ein rohes, rotziges Punk-Konglomerat, das mit zunehmender Spielzeit die Vorstellung von Kausalität und Zugehörigkeit entwickelt.
Charakterstark und selbstbewusst werden elementare Aspekte aus emotionale Investitionen und kollektive Orientierungen aufgegriffen und in einem Sound verknüpft, der keinen Zweifel aufkommen
lässt, dass Punk eine Modernisierungsmaßnahme benötigt. "Believe in time – I can live without!"