Jeder Angriff ist ein Angriff auf uns alle!

Jeder Angriff ist ein Angriff auf uns alle!
Jeder Angriff ist ein Angriff auf uns alle!

Am frühen Freitagabend demonstrierten etwa 250 Personen in Hannover gegen die zahlreichen Übergriffe von hannoverschen Hooligans auf Linke in den letzten Monaten. Unter dem Motto „Jeder Angriff ist ein Angriff auf uns alle!“ zog der Protestzug durch die Nordstadt. Mit Redebeiträgen wurden Anwohner*innen und Passant*innen über die Umstände aufgeklärt.


Hintergrund: Seit geraumer Zeit werden immer wieder Menschen von rechtsoffenen Fußballhools aus dem Umfeld der Gruppe Vulture Hannover (VH) 13 bedroht. Der traurige Höhepunkt dieses Bedrohungsszenarios war ein Vorfall am Abend des 03. Oktober 2014 in der Nähe des Hauptbahnhofes von Hannover. Bei diesem Angriff wurde eine politisch aktive junge Frau so schwer verletzt, dass sie mehrere Tage im Krankenhaus verbringen und notoperiert werden musste.
Bei den betroffenen Personen handelt es sich z.T. um Fußballfans, die sich mit Fußballfans anderer Vereine in einem antirassistischen Rahmen engagiert und solidarisiert haben. Dieses Engagement zusammen mit Fans ‘verfeindeter’ Fußballklubs galt einigen Fans/Ultras/Hools als Hochverrat. Die Konsequenz, die daraus gezogen wurde, war, dass die ‘Nestbeschmutzer’ von Teilen der hannoverschen Fanszene zum Abschuss freigegeben wurden. Es folgten mehrere gewalttätige Übergriffe.
Bereits einen Tag nach dem brutalen Angriff auf die junge Frau folgte eine weitere Attacke der Gruppe VH 13 und deren Umfeld auf linke Menschen in der Nordstadt. Dabei hat eine Person eine Gehirnerschütterung davongetragen.

Presse-Erklärung der  LUH_Contra:
„Mit der heutigen Demonstration ist es uns gelungen ein deutliches Zeichen gegen gezielte Angriffe auf linke Aktivist*innen zu setzen. Uns war es wichtig, öffentlich klar zu stellen, dass es sich bei den Angriffen nicht um Auseinandersetzungen zwischen Fußballfans gehandelt hat, wie von vielen Medien nach dem 03. Oktober fälschlicherweise berichtet“ sagt Thomas Müller, Sprecher des Organisationskreises der Demonstration.

Und weiter: „Wir freuen uns, dass trotz der Kälte so viele Menschen gekommen sind, um unser Anliegen zu unterstützen. Die Demonstration werten wir als Erfolg.“ Einziger
Wermutstropfen war laut Thomas Müller jedoch die massive Polizeipräsenz: „Die Polizei hat von Anfang an die Versammlung massiv gestört und u.a. versucht Menschen am Flyer verteilen zu hindern.“

Was ist “VH-13″?
Die Hooligan-Gruppe „Vulture Hannover 13“ (VH-13) wurde Ende 2013 gegründet und sieht sich als Sammelbecken für junge Leute, die sich als Hooligans und gewaltbereite Fußballfans definieren. Sie setzt sich aus ehemaligen Mitgliedern verschiedener Ultragruppen zusammen, wie bspw. den „Rising Boys Hannover“ (RBH) und den „Ultras Hannover“ (UH). Zudem sind Teile der mittlerweile inaktiven Nazihoolgruppierung „Royal Riot Hannover“ bei VH-13, bzw. in dessen Umfeld aktiv. VH-13 verstehen sich selbst als „unpolitisch“, wie es im Fußballjargon oft heißt. Ein vor kurzem von den Ultras Hannover veröffentlichter Text zur geplanten HoGeSa-Demonstration in Hannover kann als stellvertretend zur Gruppenposition der Hooligans angesehen werden. Hier heißt es unter anderem: „Egal, ob nun Nazis, Bullen, heuchlerische Funktionäre aus Sport und Politik, sensationsgeile Medienvertreter, Linksfaschisten oder religiöse Fanatiker. Wir haben auf alle keinen Bock.“ Zwar sind VH-13 nicht allein verantwortlich für die unzähligen Übergriffe und Einschüchterungsversuche auf Antifaschist_innen in den letzten Monaten, da diese auch von Teilen der Ultraszene von Hannover 96 mitgetragen werden. Jedoch spielt die Gruppierung seit den Angriffen vom 03. Oktober eine zentrale Rolle im Konflikt, da erstmals über mehrere Wochen hinweg gezielt Antifaschist_innen organisiert und geplant angegriffen wurden.

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