White Arms of Athena
"s/t"
Prosthetic Records
Es beginnt mit einem Flüstern, dann türmen sich sperrige Grunge-Barrikaden auf, die mit heavy Stakkato-Riffs torpediert
werden. Jeglicher Anflug von Harmonie und Rhythmus wird im Keim erstickt. Übrig bleiben lose aneinandergereihte Akkorde und eine verstörende Atmosphäre, die bedrohlich wird. Erst bei "On the
edge" folgen zusammenhängende Melodien, die spacige Töne preisgeben und ins Nirvana abdriften. Virtuos, verspielt, verträumt und mit einer großen Spielfreude erweckt das texanische Quintett
geheimnisvolle, spannende Momente, die von einer dominanten lebhaften Leadgitarre getragen wird, während sphärische virtuose Noisefrequenzen das Klangbild verzerren oder verschönern. Eine
Besonderheit des Albums ist die ungewöhnliche Verknüpfung von dramaturgischen und melancholischen Elementen, die einer Jam-Session gleicht, einem unkontrollierbaren, wilden Ritt zwischen Jazz,
Metal, Noise und Impro-Rock, der mit innovativen Ideen ausgestaltet wird, ohne einfachen Zugang oder der Möglichkeit, in die Struktur einzutauchen, weil diese sich permanent verändert und
unberechenbar bleibt. Insofern ist das selbstbetitelte Album mal verrückt und lebendig, mal nachdenklich und verträumt und in einem ständigen Wandel, einem kontinuierlichen Verweigerungs-Prozess,
sich anzupassen oder anschlussfähig zu sein.