Heinz Strunk
"Sie nannten ihn Dreirad" LP/CD
Audiolith/Broken Silence
Ein "linkischer Buchautor mutiert zum Showmogul, vom nuschelnden Fachidiot zum doppelwandigen High-End Entertainer".
Geschichten von Fakir G. Voss und ein gezischtes Sssign of ssssse timesssss statt ein gezapftes Bier in der Eckkneipe. Heinz Strunk hat das Studio Braun verlassen, um seine verrückten Ideen
freien Lauf zu lassen.
Dadaismus und Trash-Poesie trifft auf Event-Pop, ein Kulturclash der Eitelkeiten. Ein Hecheln im Endstadium mit Electrobeats und Firlefanz. Hamburger Schnauze trifft Scheißhaus-Sprüche. Buddelkomik und Gassenhauer. Heinz erzählt vom Grandpa in love ("Opa L'amour"), während der schwülstige Disco-Fever die Sinne vernebelt. Oder ist es der Korn, der den Restverstand betäubt. "Alles okay", sagt Heinz, und kuschelt mit abgefuckten Witzeleien, wie eine fleischgewordene beleidigte Leberwurst, die morgens schon den Kaffee auf hat, weil nichts da ist. Kein Fun, kein Sex, kein Kick. Prallgefülltes Chaos an der Querflötenfront führen zur Overdose, in ein schwarzes Loch, in dem nur durch ein Absorbieren aus freigesetzten Radikalen ein Ausweg erscheint, während Heinz die Schotten dicht macht. Seine kühle, lispelnde Sprechweise wirkt stimulierend wie die Symbiose aus Unwägbaren, Subversion und Kunst. The only way to break free? Open your mind. Geht's noch? Geht klar, Heinz!