BIG BANDERS - Dead right

BIG BANDERS "Dead right"
BIG BANDERS "Dead right"

BIG BANDERS
"Dead right" LP/CD
Scorcha Records/Cargo
Auf dem dritten Album kombinieren die neun Musiker aus Hamburg Ska, 2 Tone, Offbeat mit Meeresbrise, Salsa, Latin, Rock und servieren etwas trouble inside mit beschwingten Rhythmen wie zu den besten Zeiten des deutschen Fernsehballetts und Big Band-Atmosphäre mit Wohlfühlcharakter.

Cool, lässig und smart. "Postcard in September" hält die Hammondorgel bereit, während die Begleitung die Grenzen zwischen Punk, Funk und Big Beat einreißt. Dominiques eintöniger Gesang hält die Krassheit des überschwänglichen Ensembles unter Kontrolle, bevor die Kreativität explodiert. Die gegenwartstaugliche Interpretation von traditionellem Ska ist gekennzeichnet von einem immer wiederkehrenden Walking-Bass-Riff und Offbeat, bei dem jeder einzelner Musiker Platz und Raum bekommt, sich mit einem Soli zu präsentieren, ein Willkommensgruß und Impressionen von Talent und Spiellaune. "Toxic Movement" ist der eingängigste Song, mit einem geordneten Hochklettern auf der Tonleiter im Refrain, der einprägsam und simpel genug ist, um im Ohr hängen zu bleiben. "Urban elements" ist der elegante Schwoof-Song, der letzte Tanz weit nach Mitternacht, wo Fremde längst per du sind, wo Joe Strummer auf Rancid trifft, der Cocktail immer noch frisch und kühl schmeckt wie die laue Sommerbrise und es am Ende ist wie früher, als mensch alleine weggeht und zu zweit nach Hause kommt. Heute ist es ja oft anders rum. "Dead right" ist ein instrumentaler Hörgenuss, bei dem alles möglich ist. "Fucked up right" ist ein würdiger Rausschmeißer, fluffig, rauchig und noch mal aus sich raus kommend, dass du noch bevor du die Klinke in die Hand hältst, kräftig mitsingen kannst, ohne ein Schnulzenende zu produzieren und peinlich zu wirken. Ein guter Gastgeber weiß eben, was für ein gelungenen Abend wichtig ist. Ich habe mich jedenfalls wohl gefühlt und komme gerne wieder.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...