»Tastenficker« wurden im Osten die Keyboarder genannt.
Flake, als Keyboarder von Rammstein wohl der bekannteste aller Tastenficker, hat nun seine Autobiografie vorgelegt.
Flakes Autobiografe liest sich ein wenig wie eine anarchische Version von Hans im Glück: Der junge Flake spaziert durch die Subkulturlandschaf der DDR der 1980er.
Buch-Auszug
Dass er laut eigener Aussage ein ängstlicher Typ ist, hält ihn nicht davon ab, seinen Eingebungen zu folgen. Quasi-Solo-Aufritt mit 13 trotz mangelhafer Beherrschung des Instruments – warum
nicht? Einen Oldtimer-Verleih gründen, weil er ein Faible für alte Autos hat? Na klar! Bei dieser neuen bösen Band mitmachen, auch wenn er zunächst mit deren Musik nicht so viel anfangen
kann? Aber Hallo!
»Es kann ein, dass ich mir in dieser Erzählung laufend widerspreche. Das liegt an meinem Gehirn. Da kommen ständig neue Erinnerungen herein und legen sich irgendwo nieder. Und
wenn ich dann nach einer Erinnerung suche, liegt schon eine andere Erinnerung darüber und ich finde sie nicht. Dafür stoße ich dann auf etwas aus einer anderen Zeit, gemischt mit den
Gefühlen einer noch einmal ganz anderen Begebenheit. Ich kann in meinem Gehirn nicht aufräumen, weil ich nicht in es hineinkomme.« Flake
Der Tastenficker ist nicht nur eine witzige und entwaffnend ehrliche Künstlerbiografie, sondern auch greifbar gemachte Zeitgeschichte.
Das Buch
FLAKE: DER TASTENFICKER
An was ich mich so erinnern kann
392 Seiten mit ca. 100 Bildtafeln Durchgehend farbig und fest gebunden Handsignierte und nummerierte Erstausgabe
ISBN 978-3-86265-439-0 | 19,99 EUR (D)
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag,
Berlin 2015
www.schwarzkopf-schwarzkopf.de
Der Autor
Flake ist der Keyboarder von Rammstein. 1994 gegründet, sind Rammstein eine der wenigen Bands, die als Gesamtkunstwerk gelten können.
Flake wuchs im Prenzlauer Berg auf. Weil er nicht zur NVA wollte, blieb ihm das Abitur verwehrt. Stattdessen machte er eine Lehre als Werkzeugmacher und widmete sich der Musik.
1983 stieß er zu Feeling B, deren legendäre Auftritte zuletzt Buchpreisgewinner Lutz Seiler in einer Szene seines Romans KRUSO literarisch würdigte.