HEIM
"s/t" LP/digital
http://eigenheim.bandcamp.com/releases
Wer steckt hinter HEIM? Der Täter? Der Besserwisser? Der Geist? Der Stumme? Nun, eines ist sicher: Es ist egal, wer dahinter steckt, als vielmehr zu wissen, was drin steckt. Heim ist heimelig und
erwärmt mit einer hippiesken Atmosphäre den Klangraum, schwärmen wie die Motten der spärlich flackernden Lichtquelle entgegen und fusionieren mit Selbsterzählungen hinter verschlossenen
Türen.
Ein Blick durchs Schlüsselloch offenbart ein verrauchtes ausuferndes Szenario, eine Bude, die nach abgestandenem Küchenmief duftet. Zähflüssig und bleiern setzt sich die Schwermütigkeit, die nicht leicht zu durchbrechen ist und den Bewegungsfluss lähmt. Das Kiffer-Syndrom breitet sich aus. Tief versunken im Gedanken-Kosmos dröhnt und hämmert ein Riffmonster und verlangt Nachschub. Stoner Doom und Monotonie, bis der Atem stockt. Vielleicht sollte mal gelüftet und ein Fenster aufgerissen werden, bevor ein Kollaps droht. "Und es ist ein Hin und Her, ein Auf und Ab". Und ja, irgendwie wiederholt sich nicht nur Akkord und Melodie, sondern auch die Lethargie, nicht von der Stelle zu kommen. Doch solange HEIM verlockende Seeleninhalte offenlegen, bestimmen sie auch das Maß einer berauschenden und beängstigenden Wirklichkeit in einer reizarmen Umgebung, in der eine ausdrucksbezogene Selbsterfahrung ausdrücklich erwünscht ist.