The Splits
II LP
Dirtnap Records
Leicht und bekömmlich, verträumt und dilettantisch rocken THE SPLITS mit leicht ablenkbaren Ausbrüchen in einer tagträumerischen Depri-Atmosphäre, in der ich eintauche, die mich gefangen hält,
wenn Helena, Maiju, Kiti and Aiju die Tristesse-Melodie des Alltags einfangen und mit sacht gezupften Saiten, schrägen, selbstbewussten Riot Grrrl-Tönen eine gehauchte Trotzreaktion lautmalen
zwischen Verzweiflung, Sehnsucht, Schmerz und Trostlosigkeit.
Dieser Zustand führt unmittelbar ins Verderben, weil die Selbstaufgabe schier unüberwindbar scheint. "End is near", "Death Song", You don't get my love". Da bricht jeder Ton, jeder Akkord ein
Stück mehr raus aus der inneren Zufriedenheit und dem strahlenden Glanz. "II" ist unschuldig und verstörend wie eine zwecklose Schmerztherapie, aber hochspannend, die Kleinigkeiten im
wesentlichen Kern der musikalischen Schönheiten offen zu legen. Eine zutiefst verzaubernde und zugleich verletzliche Angelegenheit, die im relativ ruhigen Spielfluss Scheinmoral, Mitgefühl und
Mitleid ausmerzt. The Splits offenbaren eine unbekümmerte, aber nicht zu unterschätzende Spielart, die untypische, matte Reflexionen aufzeigt, konservative Elemente ruiniert und ins
Verderben führt.