VAN DANTE
"Pfosten"
VAN DANTE arrangiert mit "Pfosten" experimentelle Jazz-HC-Songs mit Groove und abrupt wechselnden Rhythmen, die die sichtbar gemachten inhaltlichen Widersprüche verstärkt.
Es gibt kein ruhiges Hinterland. Van Dante hat die Schnauze voll vom Schlandism, von "Fahnen, tröten und Nation, vom Opfer spielen, vom Schuld abgeben, von Herdentrieben(...)", kritisiert "die
kalte Umarmung der schrumpfenden Fangarme der Industrie", die hipster Kids und das aufgeblähte Gefühl von geheuchelter Verzweiflung.
Ein funkender Aufschrei, der mit Schlagwörtern die gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse niedermäht. Ein bedrohlicher Kontext, der provoziert, der allen Gefahren trotzt und keine Kompromisse macht. Dazu mäht VAN DANTE geordnete Strukturen nieder und setzt musikalische Versatzstücke neu zusammen, bis sich eine Soundpanzerung ergibt, die schwerlich zu durchdringen, aber auch schwer zugänglich ist. VAN DANTE reagiert überspannt und verärgert, bleibt stets unberechenbar und führt seine Feinde zum Schafott, um dann das verbale Fallbeil auf die moralischen Instanzen hinabstürzen zu lassen. "Living up to its full potential". "Pfosten" ist aufgeregte Verständigungsbereitschaft, menschliche Verhaltensweisen im Strudel des soziologischen Spannungsfeldes zu torpedieren und verstärkt diese Ambitionen mit experimentellen Einlagen, die kein eindeutiges Klangmuster erkennen lasen.