Nach Angaben des Industrieverbands Heimtierbedarf lebten 2013 in mehr als einem Drittel der Haushalte in Deutschland 28 Millionen Katzen, Hunde, Kleinsäuger und Ziervögel. Nach Recherchen des
SPIEGEL und des ARD-Magazins “Report Mainz” stammen viele der im Handel erhältlichen Kleintiere wie Meerschweinchen und Kaninchen aus Zuchtstätten, wo sie unter üblen Bedingungen gehalten werden.
Aktivisten nahmen in den vergangenen Monaten Lieferwege großer Ketten wie Fressnapf, Futterhaus, Dehner und Obi unter die Lupe.
Dabei filmten sie Tausende Tiere in überfüllten Käfigen oder winzigen Plastikboxen. Viele mussten in ihren Ausscheidungen leben, manche waren verletzt, andere verwesten bereits. In einigen Kanarien-Käfigen kam es zu Kannibalismus. Lieferunterlagen zeigten, dass die Tiere teils durch halb Mitteleuropa gefahren werden, bevor sie in den Märkten landen. Die baden-württembergische Landestierschutzbeauftragte Dr. Cornelie Jäger kritisiert deshalb die Haltungsbedingungen in den untersuchten Betrieben. REPORT MAINZ hatte ihr die Bilder zur Begutachtung vorgelegt. Gegenüber dem ARD-Politikmagazin äußert sie ihre Einschätzung: "Die Grenze zur Strafbarkeit ist hier erreicht und teilweise schon überschritten." Die Grundvoraussetzungen für eine tierschutzgerechte Unterbringung der Tiere würden hier gänzlich fehlen. Auch seien die aufgezeigten hygienischen Bedingungen unzumutbar.