Daily Ritual
s/t LP
Sabotage Records
Daily Ritual aus Singapur zeichnen ein düsteres Szenario: Death & Depression, "There's nothing here that can save us all". In dieser hoffnungslosen Umgebung gibt es eigentlich nur zwei
Möglichkeiten. Selbstaufgabe oder das Beste aus der Situation machen. Die bittere Erkenntnis nämlich, dass es kein Entkommen gibt, dass Freiheit(en) erkämpft werden müssen, dass mensch sein altes
Leben nicht abstreifen kann, bietet auch die Chance, nach etwas anderes zu streben, als mit dem Schicksal zu hadern.
Natürlich kann das manchmal dazu führen, dass mensch einen höheren sozialen Status erreicht, aber der soziale Status an sich macht mensch auf keinen Fall glücklich. Er dient nur als Beweis für einen selbst, dass mensch mehr erreicht hat als andere. Aber das verhilft einem höchstens zu einem hohlen und eindimensionalen Glücksgefühl, das nicht sehr lange anhält, weil mensch dafür immer mehr und mehr erreichen muss. Und so versuchen, DAILY RITUAL in der city zu überleben, erarbeiten mit hervorragend vorgetragenen melancholischen Wehklängen so etwas wie die Sehnsucht nach einer Realität, in der mensch auf keinen Fall stirbt, wenn mensch das Lied singt. Getragen von schönen Melodien und simplen Akkorden, die durch Mark und Bein ziehen, ist der Dark Punk ein gelungener Versuch, die Welt nicht schlechter zu machen, als sie ist. Und dass es keinen Weg gibt, sich selbst davor zu schützen. Mensch wird in dieses Leben hinein geworfen und muss dann irgendwie damit zurechtkommen." We question everything but what are you going to do about it?" Leben ist mitunter eine sehr einsame Erfahrung, und da muss jeder alleine durch.