Der Club Déjà-Vu ist zurück. Fun-Punk auf Elfenart. Obwohl. Warte mal. Fun-Punk? Fast hätte ich hier aus denkfauler Tradition
Fun-Punk geschrieben. Allerdings sind die Texte nicht besonders witzig, auch ist die Musik im engeren Sinne kein Punk. Meist geht es im Elfenart-Kosmos doch eher befindlichkeitsfixiert und/oder
politisch zu. Ist das das jetzt für Elfenart Verhältnisse also dann Fun-Punk? Und sind nicht eigentlich alles letztlich Befindlichkeiten?
Mehr Fragen als Antworten, aber so ist das wohl im Leben. Lassen wir lieber jemand anderen passende Worte finden.
Roland van Oystern & Ferdinand Führer (DAS HOMESTORY – MAGAZIN / Club Déjà-vu) waren vor einiger Zeit mit Andre Lux (Egon Forever) auf Lesetour. Folgendes hat er
über diese Platte zu sagen:
„Club Déjà-Vu sind Roland van Oystern, Ferdinand Führer, Angry Stef und Reichsmarshall Omega.
Alle 4 sind sehr freundliche Männer und jeder von ihnen kann irgendwas auf seiner Art besonders gut und das haben sie auf ihrem Album „Die Farben der Saison“ wieder gemeinsam durchgeführt:
Roland van Oystern spielt Rhythmusgitarre als wäre er in einer richtigen Band – Schnell und laut. Manchmal singt er krasse Sachen aus dem Hintergrund, da wird einem ganz anders. Er liefert den
melancholischen und nachdenklichen Songs den nötigen Drive. Die druckvolle Produktion der Platte tut seinem Gitarrensound richtig gut und verspielt hat er sich dieses Mal auch kaum.
Ferdinand Führer bedient den Bass. Er hat die meistens der Songs geschrieben und auch eingesungen. Seine Stimme ist speziell, charismatisch und ehrlich. So eine richtige Stimme halt. Die
Texte die er schreibt sind überdurchschnittlich zitierfähig: „Für die Diplomatie zu jung und für den Krieg zu alt!“ oder „Komm ich bau uns ein Zuhaus aus Dingen die nichts kosten.“ eignen sich
prima als Whatsapp-Status für die resignierte Generation Ü30.
Angry Stef trommelt, und dieses Mal trommelt er sehr gut. Bei den Vorgängeralben „Mondphasenfriseur“ und „Erotic Science Fiction“ trommelte Angry Stef auch schon gut, aber es
holperte für das audiophile Ohr doch an mancher Ecke. Hier spielt er straight Beats in teils atemberaubendem Tempo.
Der Reichsmarshall ist ein Mann der Gitarrensoli, und der Song „Pankow“ stammt von ihm. Den singt er auch. Seine Gitarre wirbelt durch die Stücke von „Die Farben der Saison“ als wäre es ein
Rock-Album. Manchmal hält er sich aber auch dezent zurück und spielt sanfte Hintergrundmelodien die einen schönen Teppich für die Songs geben. Man fühlt sich regelrecht von ihm durch die Platte
geführt. Nimm mich an die Hand, Omega.
Ich habe das Album sehr oft im Spätsommer und Herbst des letzten Jahres gehört, noch bevor die Männer es zum Presswerk schickten und es hat mich lange begleitet. Bis heute. Es ist ein sehr
schönes Album geworden, von meinem Freund vom Club Déjà-Vu.“