Pandora's Bliss
Amarchord LP/CD/digital
Noiseworks Records
Es gibt ihn noch. Den authentischen Seattle-Grunge, der mit ultra-coolen, schleppenden Akkordfolgen, der mit ungefilterten, schmutzigen Rhythmen und einigen Disharmonien im geschredderten
Riffing, mit Rückkopplungen und einem schnoddrigen Gesang eine destruktive, nihilistische Attitüde ausstrahlt(e), dass mensch geneigt war zu glauben, dass für diese Generation keinerlei Hoffnung
mehr bestünde.
Und PANDORA'S BLISS (ehemals Pandora) lassen sich immer noch davon inspirieren, dass laute, verzerrte Gitarren und monotone, basslastige Sequenzen eine "destroy-yourself-destroy everything"-Haltung im Zusammenspiel mit latent passiv-aggressives Auftreten eine unzufriedene Generation widerspiegelt, die sich damit abgefunden hat, dass Wut, Zorn und Hass die Gefühlswelt dominieren und deinen Handlungen bestimmen.Sängerin Annie leidet an der Gleichgültigkeit gegenüber der Welt. "Talking to your head", "On the rooftop" und die Katastrophe nimmt ihren lauf. Sie sehnt sich nach "echten" Gefühlen, nach der Zerstörung ihres trägen Daseins. "Don't marry me". Es ist die Bestätigung der eigenen Abwertung, sich mehr und mehr von allem abzugrenzen, auch als Schutz, um nicht länger funktionieren zu müssen. There is no happiness in life. Das einzige, was in der Tristesse pulsiert, ist die gemeinsame Nörgelei und das Arrangement, am Selbstmitleid festzuklammern. Hoffentlich lassen PANDORA'S BLISS so schnell nicht davon ab.