Wir Deutschen essen im Schnitt rund 60 Kilo Fleisch im Jahr. Früher galten Rind, Schwein oder Huhn als besonders wertvoll. Heute wird Fleisch oft verramscht – oder landet gleich im Müll. Es ist
ein absurder Kreislauf: Um wirtschaftlich überleben zu können, müssen Bauern immer mehr produzieren. Denn der Preis für Fleisch sinkt seit Jahren. Weil dieses Lebensmittel aber so billig ist,
haben offensichtlich weder Handel noch Verbraucher Hemmungen, es wegzuschmeißen: In Deutschland landen jedes Jahr rund 230.000 Rinder, vier Millionen Schweine und 45 Millionen Hühner im Hausmüll,
so die Hochrechnungen der Heinrich-Böll-Stiftung.
Inzwischen kommt es vor, dass das Fleisch von Tieren, das zunächst mit hohem Energieaufwand gemästet wurde, zur Energieerzeugung an Biogasanlagen geliefert wird. Leidtragende dieses Systems
sind die Tiere – eine artgerechte Haltung ist bei solchen Marktbedingungen schon lange nicht mehr möglich. Weil intensive Massentierhaltung aber auch ein Risiko für Grundwasser und Umwelt sind,
zahlen auch wir Verbraucher einen hohen Preis dafür!