SNOWFALL #5
72 DIN-A-5-Seiten; 1,50 € + CD-R
Snowfall Zine, Querweg 9, 17268 Gerswalde
SintGrimmizer333@web.de
Sint hatte keinen Burn-Out, sondern ein Fuck Off! Das erklärt die lange Wartezeit auf ein neues SNOWFALL. Sint macht derzeit eine Ausbildung zum Tierpfleger und wäre gerne
Nekronaut. Ihm ist kalt. da passt neben dem Fanzine-Titel auch gleich das erste Interview mit JerK Götterwind zu dessen Projekt, RELATIVE KÄLTE, wie der Schneeball ins
Auge.
Sint ist Fan und bei JerKs Antworten entsteht der Eindruck, als seien ihm Sints Schwärmereien unangenehm. Mitunter stellt Sint aber auch Fragen, die JerK sehr
verwirren, gleichzeitig zeugt Sints Art der Fragestellung für Unterhaltungswert, deren Sinn mensch erst mal verstehen muss...oder eben nicht. JerK ist aber ein souveräner,
aufgeschlossener Kollege, der im 14-seitigen(!)Interview viele Eindrücke seines bisherigen kreativen Schaffens widergibt. Und das war/ist eine Menge: JerK ist
Tierrechtler, Lyriker, machte(e) verschiedene Musikprojekte, Fanzines, hatte einen Vegan-Versand.
Fanzine-Kollegin Mareike hört Sints Mix-CD in der Badewanne und kommentiert die Songs bzw. soll erraten, wer sie da gerade von der Körperhygiene abhält. JerK liefert
einen Gastartikel über tierbefreier e.V., woran ein gutes Interview mit LIBERTEER anknüpft, das Sint mit der AnarchoGrindMetalband führt. Matthew sieht
die Band als Basis für seine Frustration darüber "wie Menschen sich selbst regieren/beeinflussen, sorgt sich "wirklich" um die Menschheit und "nutzt die Politik nicht, um sich heilig zu
fühlen."
AURA NOIR mögen es hässlich, Apollyon geht alles so an, als gebe es kein Morgen mehr und liebt es Berge zu versetzen.
BLOOD PATROL berichten über Musik, Lieder und Luftprobleme.
SCHRAMMEL trinkt Wein, mag Sauerbraten, liebt Gott und zitiert Wolf Biermann und fühlt sich als Musiker verantwortlich gegenüber seinem Publikum, hat alles, was ein erwachsener
Spießer hat und lernt jeden Tag vom Punk.
Gesamteindruck:
Sint hat eine lustige Art, Fragen zu stellen und verwirrt damit Punkrocker, Grind-Metaller und Akustikklampfer. Die aktuelle Ausgabe ist ein kurzweiliges Vergnügen und hat im Kern eine
antifaschistische, tierrechtliche Note, liefert sehr persönliche Einblicke in den Alltag ("Und, was machst du so?") der Interview-Partner, die allesamt gerne Literatur lesen und tief im
DIY-Underground verwurzelt sind. Sint feiert jede hier interviewte Person oder Band ab, somit fehlt dem Inhalt eine kontroverse, offensive Ausrichtung oder Positionen, über die mensch diskutieren
könnte. Insofern bleibt das SNOWFALL ein höllisch-frostiges Grind on, was Sint mit der beiliegenden CD-R offenlegt. Hölle, Thrash, Grind und Lärm. Dafür bürgt Sint mit seinem
SNOWFALL!