Türen werden mit Rammböcken aufgebrochen, vermummte Kommandos stürmen mit Stahlhelmen und geladenen Waffen die Wohnungen, jagen junge Menschen aus ihren Betten und setzen ihnen Pistolen an den
Kopf. Die Beamten werfen Computer auf den Boden, durchwühlen Schränke und Betten. Kinder stehen verängstigt daneben.
Das sind keine Szenen aus dem Irak-Krieg, sondern die Bilder eines Polizei-Einsatzes in Österreich 2008, bei dem der Mafia-Paragraf 278a just gegen Tierschützer in Anwendung gebracht wurde. Mit
dem Vorwurf der Bildung einer kriminellen Organisation reichte somit schon die Vermutung auf Sachbeschädigungen aus, um zehn der Aktivisten ins Gefängnis zu bringen. Zwei Jahre Überwachung, drei
Monate Untersuchungshaft und die Beschlagnahmung von Materialien durch die Einsatzkommandos erbrachten nicht die erhofften Beweise.
Über ein Jahr dauerte der Prozess gegen 13 Tierrechtsaktivist_innen, die nach Paragraf 278 a, dem sogenannten Mafia-Paragrafen, angeklagt wurden. Der Filmemacher Gerald Igor
Hauzenberger begleitete einen der größten Prozesse der österreichischen Republik mit der Kamera. Der mehrfach ausgezeichnete Film kann nun hier angesehen werden.