"Trauer und Wut erfüllte unsere Herzen, als wir vom feigen Bombenanschlag auf das Jugendcamp der SGDF in Suruc (Türkische Grenze) am Montag, den 20 Juli, erfuhren. Ein Anschlag, der den
fortschrittlichen Projekten zum Wieder-Aufbau der zerstörten Stadt Kobanê (Nord-Syrien) galt, und mindestens 32 junge Menschen in den Tod riss und unzählige Verletzte.
Trauer und Wut erfüllt uns auch heute noch, mehrere Tage nach dem Anschlag, wenn wir die Bilder der Beerdigungen der ermordeten Genossinnen und Genossen sehen. Junge Menschen, die ein Stück
Menschlichkeit im Herzen hatten, und dem Aufruf der SGDF (Föderation sozialistischer Jugendvereine) zum Aufbau unter anderem eines Kinderspielplatzes in Kobanê gefolgt sind, wurden durch einen
Selbstmordanschlag schlag-artig aus dem Leben gerissen.
Auch wenn wir die Gesichter der Mörder nicht kennen, kennen wir die Verantwortlichen: die verbrecherische Organisation „Islamischer Staat“ (IS) und die ihn deckenden und unterstützenden
NATO-Länder.
Von Beginn an dieses Krieges gegen die Rojava-Revolution in Nordsyrien unterstützte die Türkei aktiv den IS, unter anderem durch Weitergabe von Geheimdienstinformationen, illegale
Waffenlieferungen und Behandlung verletzter IS-Kämpfer in türkischen Krankenhäusern. Auch die andauernde Hetze gegen die Kurden schürt ein Klima, in dem – wenn auch noch nicht offen – auf solche
Taten hin gearbeitet wird.
Auch Deutschland mischt mit – z.B. durch Waffenlieferungen an Länder wie die Türkei, Katar und Saudi-Arabien; es ist unkontrollierbar, wo diese Waffen dann am Ende landen. Sie werden gerade jetzt
genutzt, um an den Grenzen Rojavas Angriffe gegen die kurdischen Verteidigungseinheiten der Völker und Frauen (YPG und YPJ) zu führen; Die Türkei wird weiterhin mit deutschen Patriot-Raketen
‚geschützt‘, die von 400 Bundeswehrsoldaten direkt an der Grenze zu Rojava kampfbereit gehalten werden. Auch die Verfolgung der Kurden in Deutschland aufgrund des ‚PKK-Verbots‘ behindert aktiv
den Kampf gegen den IS.
In Rojava, dem kleinen Autonomiegebiet der Kurden in Nordsyrien, wird seit Monaten ein mutiger Krieg gegen die Banden des IS geführt; ein Krieg gegen den Hass, ein Krieg für die Menschlichkeit
und für die Hoffnung der Völker auf der ganzen Welt auf demokratisches Leben jenseits von Imperialismus und Neokolonialismus. Der Angriff des Islamischen Staats auf die Sozialisten der SGDF war
dabei kein Zufall. Sie wollen mit allen Mitteln verhindern das sich die türkischen Revolutionäre mit der kurdischen Befreiungsbewegung verbinden – ihr Anschlag war direkt gegen die strategischen
Ausrichtung der ‚vereinigten Revolution‘ in der Türkei und Kurdistan gerichtet.
Wir als antifaschistische und revolutionäre Bewegung hier im Herzen der Bestie, im imperialistischen Zentrum Deutschland, haben die Aufgabe und Pflicht, den Kampf der Unterdrückten auf der Welt
mit dem, was wir haben, zu unterstützen. Der Kampf gegen den IS kann von uns sowohl vor Ort, in Rojava, als Teil der bewaffneten Einheiten und als Teil der Aufbau-Brigaden geführt werden. Der
Kampf gegen den IS bedeutet aber auch Kampf gegen den deutschen Staat, gegen seine Rüstungsindustrie, gegen seine niderträchtige Heuchelei."
*Deshalb sagen wir: den Widerstand in Rojava zu unterstützen ist gelebter Antifaschismus und gelebte internationale Solidarität.
Mehr: http://3a-rb.org