Die wahren Verbrechen sind allgegenwärtig. Passieren direkt vor deiner Haustür. Ein Flüchtlingsheim wird angezündet, eine bürgerlich-rassistischer Mob steht grölend davor und johlt. Angeheizt von
Aufrufen zu Gewalt, angestachelt von Hass und angetrieben Mordgedankenspielen in den sozialen Netzwerken entwickelt sich eine Pogrom-Kultur, die eine lange Tradition hat. Sie reichte von
mordgeilen Kreuzfahrern und Inquisitoren über besoffene Kosaken und vergewaltigende SS-Leute mit ihren Totenkopfkappen.
Und heute sind es unter anderen "ganz normale Bürger*innen", die sich nicht mehr verstecken und aufbegehren gegen "Armutsflüchtlinge" und "Schmarotzer". Der Volkszorn entlädt sich in kruden
Gemeinschaften wie PEGIDA, AfD, rechten Fußball-Hools und Wutbürger*innen, die das Bild eines radikalen gesellschaftlichen Wandels prägen. Dass diese meinen, im Recht zu sein und breite
Unterstützung zu finden, wenn sich aus rechter Agitation Aufrufe zu Gewalt entwickeln. Der soziale Brandsatz wird zum Flächenband. In Heidenau mussten Demonstrant*innen, die sich mit den
Flüchtlingen solidarisch zeigten - von der Polizei geschützt werden. Und die Flüchtlinge werden von privaten Sicherheitskräften geschützt. Die Politik reagiert mit Betroffenheit und
wiederkehrenden gleichen Floskeln, der VS setzt weiter V-Leute in, die willige Brandbeschleuniger sind. Wenn schon Pegida, Nein zum Heim und brennende leere Asylheime reichen, damit die Regierung
willig handelt, was ist dann erst möglich, wenn wieder Menschen sterben?