„Spucken Blut, voller Wut, denn sie sind das Volk,
werden mehr, kommen näher - The Walking Deutsch,
voller Staub, totgeglaubt, sie sind wieder stolz,
werden mehr kommen näher, The Walking Deutsch!“
Über ein Jahr ist vergangen seit dem Release von Kobitos „Blaupausen“ Album. Ein Jahr, in dem in diesem Land vieles vor
sich gegangen ist, wo Kopfschütteln nicht mehr ausreicht.
Wo man laut werden muss. Der Song „The Walking Deutsch“, den Kobito nun veröffentlicht, beschreibt die Atmosphäre der Ausschreitungen gegen Asylbewerber durch Nazis und ihre Mitläufer. Er beschreibt die
bürgerliche Mitte, die so mittig gar nicht ist. Sie sind „zwar keine Nazis, aber“. Die Gewalt auf der Straße war nur versteckt, sie kein neues Phänomen. Im Schutz der Ignoranz der Gesellschaft
gärte das alles. Taub für Argumente, empathielos und ohne Verständnis - ohne den Willen, zu verstehen. Die Ausschreitungen und Angriffe sind keine wirkliche Ausnahme in einem fremdenfeindlichen
System, sondern der schrille Ausdruck von dem, was viele insgeheim denken. Brandanschläge, Prügel, Ablehnung - das "asylkritische Lager" ist nicht gegen Asyl, sondern gegen Menschen, also
menschenfeindlich. Diese Leute sind The Walking Deutsch.
„Eine heiße Nacht, der Wind trägt,
Nachricht aus den Städten, dass sich dort gerade der Wind dreht,
Kamen voller Hass und tragen Fackeln durch die Nacht,
Nur der Windstoß trennt Worte von Taten und trägt die Funken auf ein Dach“.