Dead Koys
Wehringhausen EP
Antikörper Export
Wehringhausen ist sauber schöner! Während die Hut- und Manteltypen durchs Viertel ziehen, vorbei an längst geschlossenen und langsam verfallenen Gemäuern und Läden wie das Wirtshaus Piepenstock,
huschen hie und da in sich gekehrte Menschen vorbei, die sich und eine Perspektive auf besseres Leben längst aufgegeben haben.
Doch es gibt einige, die das nicht länger akzeptieren wollen. Bürgerschaftliche Initiativen wollen das Quartier stärken. Und vielleicht braucht es mehr Recht auf Stadt-Initiativen, um sich
öffentliche Räume anzueignen, damit eine eigene urbane Kultur entsteht, wo Kommunikation, das Recht auf Differenz und Mitbestimmung hervorgehoben wird. "Maybe I'll die tomorrow. I always try to
force me to create an aim that is worth for a while!" Die vielfachen Mobilisierungen für ein Recht auf Wohnen, das Recht auf den Zugang zu öffentlichen Räumen, das Bleiberecht und die
Bewegungsfreiheit für MigrantInnen oder auch für die Akzeptanz der eigenen Lebensentwürfe stehen für ein solches Verständnis.
"Between romantic dreams and a beautiful depression!" Es ist immer auch eine Frage der Empathie, Mitmenschen zu überzeugen, dass es um ihr Viertel geht, die soziale Notwendigkeit, die Räume zu
erhalten mit den sowohl kulturell als auch materiell Ausgeschlossenen und ihrer eigenen Repräsentation beraubten Menschen auf der anderen Seite. Dafür liefern DEAD KOYS die Hommage und den
Soundtrack. Rauchig wie die Ruhrpottschlote, energisch und beharrlich, emotional und direkt. Da ist noch Platz für Träume, für Reflexion und für eine Perspektive. Punk ist keine Modebegriff,
sondern Protest, Austausch, Aktionsform und Herausforderung "to break free from the daily routine".