SCRAPER
Misery LP/CD/digital
Slovenly Recordings/Rough Trade
Der Basslauf blubbert eintönig, unaufhörlich und penetrant, während die Gitarre in Kreissägenmanier den hynotischen Reflex auslöst, der die simple Melange aus Funk, Punk und Garage aufsaugt und
implodiert. In der Musik sollte mensch nicht unnötig Zeit und Aufwand verschwenden, wo er nicht unbedingt notwendig ist.
Noah, Moses und Billy erschaffen auf der Grundlage von Angst verursachten Projektionen einen durchaus gewünschten nihilistischen Punk and Roll-Bastard, der ungestüm mit viel Groove, ungeschönt und verstimmt Panik-Attacken auslöst. Ein improvisiertes Geschepper, laut, dreckig und animalisch. Bad boys have fun. "I sit back and laugh when it all goes black!" Selbstzerstörerische Handlungen und lässige Verweigerung. SCRAPER erzeugen Angst vorm eigenen Schatten, der eineN verfolgt, der eine der elementarsten und intensivsten Regungen hervorbringt: Angst. Mensch befindet sich im Würgegriff der blanken Angst. 9 minutes in hell! Noah spielt störrisch und hartnäckig immer und immer wieder den gleichen Riff, während Billy seinen Schmerz rausschreit oder monoton in statischer Erhebung nichts mehr zu verlierend profane wahnsinnige Lebensweisheiten propagiert oder auswegslose Situationen beschreibt: no way out! Da fällt es wahrlich schwer, seinem eigenen Schatten zu begegnen. Um so drastischer die Forderung: liegt erst einmal alles in Trümmern, dann gibt es auch nichts mehr zu verlieren. Und so liefern SCRAPER mit Misery die Rechtfertigung für ein lärmendes, rasendes, superbes Trash Can feeling.