ROSI
Kaltes Land 7"
Crystalmeth & Heartattack
Sven Rosenkötter ist experimentierfreudig und hat mit ROSI ein musikalisches Feld geschaffen, sich auszutoben. Im März 2015 unterstützt ihn Mirco an der Gitarre. Geblieben ist ein surreales
Klangbild, in dem Monotonie, Melancholie und Minimalismus eine kühle Atmosphäre schaffen.
Simple Riffs und Schlagzeug-Geschepper im Oskar-aus-der-Mülltonne-Style. In diesem leicht nebulösen Soundgewand serviert ROSI eine Kälte-Metapher und kritisiert einen Zustand, in dem das Kalkül
das Grundverhältnis des Menschen zur Welt geworden ist. Zugegeben mit recht einfachen, aber wirksamen Mitteln gibt es einen generellen Umriss einer Dialektik der "Kälte", die auf Personengruppen
und Verhältnisse festgelegt ist: Nazis, Polizeistaat, Technokraten, Soziopathen. "Kaltes Land" reduziert die gesellschaftskritische Perspektive auf ein gefühlloses Monster, das Menschlichkeit und
Nächstenliebe, Freiheit und Offenheit torpediert. So wird im kühlen, monotonen Kellersound - quasi von unten heraus - nach oben ein Klassenkampf idealisiert, in dem das Elend unkonkret bleibt,
dafür aber Feindbilder, die verantwortlich dafür sind, dass "wir" in Angst leben.
Der Erlös der einseitig bespielten 7" geht direkt an das Projekt "CultureStew", ein Gruppenangebot zum
interkulturellen Kochen von der Naturfreundejugend TBW.