Big Ups
Before a Million Universes
Tough Love / Cargo
Joe Galarraga windet sich wie ein manisch-depressiver Patient in einer Therapiesitzung. Beruhigen kann ihn zwar der leise Gitarrenklang, der mit einem Flüstern begleitet wird. Aber unter dem
Deckmantel der gefühlsmäßigen Polaritäten brodelt es.
So bleibt das ruhige Geplänkel ein Versuch, die wechselnde Stimmung unter Kontrolle zu halten. Doch der blubbernde Basslauf kündigt es bereits an. Da keimt was auf, da wuchert etwas im Herzen, das endlich raus will. "Meet where we are" entwicklet so eine Eigendynamik, in der die Schübe zwischen Ruhe und Sturm deutlich werden. In den ruhigen Passagen tastet sich der minimalistische Sound wohlwollend und behutsam durch die Gefängnismauern der Melancholie, die abrupt unterbrochen wird und in einem affektiven monotonen Rhythmus fließen, irgendwo zwischen Grunge und wahnhaften Attacken. Laut und lärmig trifft auf etwas Schmerzliches. "Hope for someone" sucht nach einem bessern Ort, ist forsch und dreckig und sucht bis in die Wurzeln des menschlichen Daseins nach einem Grund für Verzerrung und Überlastung, während ein ständiger Bass-Boost verheerende Schäden anrichtet.