Vomit Heat
Spirit Desire LP
Ana Ott/Cargo
Nils Herzogenrath komponiert Songs mit audio-visueller Wirkungskraft. Klangbilder mit ausgeschmücktem Retro-Pop, aufgepeppt mit verzerrter Trance-Psychedelic. Gekörnte Sequenzen einer
Autoscooter-Fahrt und Spaziergang auf der Insel Mainau mit Taubenschiss auf dem Waffel-Eis.
"In Levitation" taucht ein in schlummernde Knickerbocker-Welten, ein endlos monotoner Akkord, der sich mit dunklen und hellen Klangfarben schmückt und mit einem dezenten Echo aus der Ferne bestückt wird. "Daydream Machine" als Titel ist Programm und Klangkonzept für eine musikalische Reise in meditative und spirituelle Mantra-Welten, in der es schon sehr entspannt zugeht. Endlose ausgedehnte Töne, die die in sich versunkene Zuhörer*innen mit geschlossenen Augen an die Genesis erinnern. Schwingende Klangmuster, einem dunklen Urgrund entsteigend ("Rotten"), gleich dem Urgrund des Ozeans mit seinen Schloten als gestaltende Kräfte wirkend. Und Nils' Gesang gleicht einer Mantra, die den Menschen in Bezug auf das Weltenganze in die richtige Seinsposition versetzen soll. Licht in Dunkelheit, Lebenskraft, Liebe, innerlich klar und stark sein, entgegen allen Alltagsanfechtungen. Man merkt der Komposition den asiatischen, tibetanischen Einfluss an. Subtil und inspirierend wie von Feenhänden geführt.