CHICKEN DIAMOND
The night has a thousand eyes LP
Beast Records/Cargo
Chicken Diamond saugt den Blues&Roots auf, wirft eine ordentliche Dosis Psychedelic ein und kokettiert mit Demon, Geistern und expressivem Verhalten, das mit Versatzstücken aus
Jazz-Improvisationen und scheppernden Garagenpunk ("Speed demon") verstärkt wird.
Chicken Diamond determiniert einen ruhigen, sauberen Charakter und geriert sich als dirty Blues-Psych-Rocker, der mit seinem poetischen-erotischen Sprechgesang die expressive Komponente unterhaltsam zelebriert. "Slow Wave sleep" könnte auch ein Soundtrack eines fiktiven Tarrantino-Films entnommen sein. Über all den ausdrucksstarken Songs und der instrumentalen Roughness liegt eine lustvolle inszenierte Aggressivität, die bspw. in "Ghost on the highway" zum Tragen kommt und mächtig Fahrt aufnimmt. Der dreckig-rohe Sound und die markant-wummernden Riffs stellen das Fundament, während Chicken Diamond den sprachlichen Rahmen sprengt und die expressive-emotionale Art und Weise ausufern lässt, bisweilen auch außer Kontrolle gerät. Mit "I feel so good" kehrt Chicken Diamond wieder an die Blues-Wurzeln zurück und überzeugt mit handgemachter Musik und Instrumenten, die wie selbst gebaut aus leeren Zigarren- und Whiskeykisten klingen. The night has a thousand eyes ist retro, roh und verspielt, traditionell und überzeugend.