Mike & The Melvins
Three Men and a Baby LP /CD/MC/Digital
Sub Pop/Cargo
Mike and the Melvins ist eine Kollaboration zwischen Mike Kunka (GodheadSilo, Enemymine) und the Melvins, die ihr erstes gemeinsames Album größtenteils schon 1999 in den Louder Studios von Tim
Green (The Fucking Champs) aufgenommen haben und was 2015 im Sound of Sirens Studio von Toshi Kasai fertig gestellt wurde.
Die Songs sind geprägt von Doom und Stoner, wen wundert's, schließlich sind das auch die musikalischen Vorgaben von Mike und den MELVINS. Zusammen aber sind die Songs ein Potpourri aus fiesen mit Rückkopplungen aufgeheizten dunklen basslastigen Riffs im dreckigen Sound und einem psychopathischen Gesang, der dir das Messer in den Rücken sticht. "Bummer conversation" ist so ein Song, in dem das alles zutrifft. Nichts für zarte oder sensible Gemüter. Fuzzy, funky, abgedreht. In einer gewollten alten R-O-R-Klangatmosphäre verdichten sich Hinweise, dass Mike, King Buzzo, Dale und Kevin im improvisierten Chaos ein experimentelles ("Annalisa") Buzzbomb-Mosaik zusammenpuzzlen, aber gerade die nihilistische dreckige Version einer angsteinflößenden und verstörenden Endzeitstimmung setzt jene kreative Kräfte und Energie frei, die nötig seit, um Horror-Trip-Elemente einzubauen ("A dead pile of worthless Junk") und Hirnkollaps-Massaker ("Art School fight song") anzurichten. Bei diesem Mix verschwinden wortlos Leute von der Bildfläche. Einfach so. Die Tonträger sollten mit einem entsprechenden Hinweis versehen werden. "Lifestyle Hammer" indes hat schon was von Jimi Hendrix inside. Und das passt. Die experimentelle und innovative Rockmusik avanciert zur Kunstform. Rückkopplungen, unvorhersehbare Frequenzüberlagerungen, die Geräusche manipulierter Verstärker und den verzerrten Auswurf der Gitarre werden zu einem komplexen Ganzen transzendiert. In diesem Spannungsfeld ist "Three Men and a Baby" ein dreckig, laut-lärmendes-Album, das Phasen zur Eskalation und Psychosen lautmalt.