Colour Me Wednesday
Anyone and Everyone EP/MC/digital
KROD Records
Ich lese mir gerade die Fakten und Antworten der FAQs auf ihrer Tumblr-Seite durch. "Yes, we are all feminist". "Yes, we all have nice boobies but who asked you?" "Don’t pay us in beer, we don’t
like beer." "Yes, please book us with other bands with women in."
Hahahaha, das ist echt cool. Selbstbewusst und humorvoll. So leicht und beschwingt die Musik, so tiefgründig, frech und kratzbürstig sind die Texte gestaltet. Klasse. Die träumerische Spielart und der schwärmerische Akzent weicht einem selbstbewussten Charakter, der jede Gelegenheit für Sticheleien nutzt und ein theatralisches Konzept aufzeigt, das sich mit Widersprüchen auseinandersetzt und Widersprüche aufzeigt. Die Symbiose aus Folk, Pop und Riot Grrrl mündet in eingängige Songs, die geprägt sind von semi-akustischen Gitarrenspiel mit dezent schrammeliger Note, die die hellen Vocals kontrastieren. Insofern ist "Anyone and everyone" gekennzeichnet von "emotional core expression" und "catchy pop"-Songs, die mit einer vordergründig süßen unschuldigen Haltung kokettieren, aber immer eine gesunde Distanz-Zone bewahrt, in der es auch schon mal ungemütlich werden kann. Sensibilität im "Miteinander" kann auf jeden Fall nicht schaden. "I don’t trust anyone, Anyone but me." Die Botschaft lautet: Mach dich selbst zu deiner/deinem besten FreundIn und hör auf, dich selbst zu verurteilen. Ein Grundstein für ein positives Selbstwertgefühl!