Nach einem Vierteljahrhundert hat VENEREA ihr mittlerweile sechstes Album angekündigt, welches am 29. April über Destiny Records und Dirty Six Records erscheint.
Lange nicht jede Band kann auf 25 Jahre Karriere zurückblicken, und noch weniger auf eine so erfolgreiche wie die schwedischen Skatepunk-Ikonen Venerea. Schon ihre erste EP „Hullabaloo“ von 1994
half neben Veröffentlichungen von Bands wie Millencolin und den Satanic Surfers dabei, Schweden als absolute Melodycore-Hochburg zu etablieren. Den anhaltenden Erfolg trotz einiger
Mitgliederwechsel und persönlicher Tiefs hat die Band allerdings allein ihrer Arbeitsethik und ihrem konstanten Output zu verdanken.
Dass das auch heute noch gilt, beweisen Venerea im Frühjahr 2016 erneut: Statt ein Best-of zusammenzustellen oder eine Jubiläumstour zu buchen veröffentlicht das Quartett um Gitarrist und
Gründungsmitglied Daniel „Dana“ Johansson Ende April sein sechstes Album „Last Call For Adderall“ – und das behandelt, anders als der Titel vermuten lässt, ernste Themen wie Nationalismus oder
Widerstand gegen den Status quo.
„Ain’t got time for a rag on a pole“ – schon diese Textzeile aus „Not My Country“ stellt das Selbstverständnis von Venerea deutlich heraus: Nationen und Grenzen sind künstliche Konstrukte, was
zählt, ist die Gemeinschaft Gleichgesinnter, eine gesunde Szene und ein starkes politisches Bewusstsein. Musikalisch unterfüttern die Schweden ihre achte Platte wie gewohnt mit wuchtigem Melodic
Hardcore, dessen Message an frühe Propagandhi erinnert, während die halsbrecherischen Riffs, das Hochgeschwindigkeitsschlagzeug und der energische gedoppelte Backgroundgesang Strike Anywhere oder
Strung Out ebenso gut zu Gesicht stehen würden.
In „Raising My Game“ kanalisiert Frontmann und Sänger Andreas „Anden“ Flygare mit seinen hochmelodischen Vocals zusätzlich die direkt ins Herz zielende Midtempo-Punk-Hymnen von ihren Landsmännern
Atlas Losing Grip. Der Band jetzt das Zusammenwürfeln verschiedenster Einflüsse vorzuwerfen und so lange daran herumzudrehen, bis es passt, würde allerdings zu kurz greifen. Vielmehr
verfeinern Venerea die bewährte Skatepunk-Formel und reichern sie um krachige Leadgitarren, manchmal schon in Richtung Metal schielenden Gesangsperformances und experimentelle Einsprengsel wie
dem bedrückenden Kirchenorgel-Intro aus „Now You’re Gone“ an.
Von Altersmilde und Dienst nach Vorschrift ist bei den Schweden also auch nach 25 Jahren Bandgeschichte absolut nichts zu spüren. Mit ihrem Wechsel von Concrete Jungle, die 2010 ihre letzte
Platte „Lean Back In Anger“ veröffentlicht hatten, hin zu ihrer neuen Heimat Dirty Six Records (u.a. Siberian Meatgrinder) in Zusammenarbeit mit Destiny Records und Destiny Tourbooking hat sich
die Band für ihre musikalische Frischzellenkur auch direkt einen jungen, hungrigen Partner gesucht. Die Zeichen stehen also auf Sturm und Drang – und Venerea bringen auf „Last Call For Adderall“
alles mit, um den Tornado des 26. Bandjahrs nicht nur zu überstehen, sondern ihn in Doubletime in die Knie zu zwingen.
„Last Call For Adderall“ erscheint am 29. April via Dirty Six Records / Destiny Records auf CD, LP und Digital.
VENEREA auf Tour:
26.04. Berlin - Bi Nuu
27.04. Köln - Underground
28.04. Wiesbaden - Schlachthof
16.06. Neunkirchen - Antattack Festival