DUESENJAEGER
Treibsand LP/MC
Grabeland Schallfolien
Alles was bleibt ist die Erkenntnis, dass es weitergeht. Irgendwie. Ein Griff in die Saiten, wie ein Reflex, wie Fahrrad fahren. Nichts ist vergessen, alles immer da gewesen. Nichts verlernt, nur
älter geworden. Ein Akkord in Moll, ein paar Takte später und die Energie ist wieder da und das Feuer lodert. Rastlos, ruhelos. PUNK. Gegen die Beliebigkeit!
In Bewegung bleiben. Auch mal reintreten, wo es weh tut. "Kehren vor den Bekehrten". Ist da noch ein bisschen Wut, die raus muss? Die zeigt, dass nicht alles egal ist. Nicht mehr weglaufen wollen, nicht mehr weghören. Keine Betroffenheit, keine Ja-Sager mehr. Mensch bleiben. Kämpfen: gegen die Brauchbarkeit deutscher Tugenden und nationaler Personifizierung, gegen eine Herde blinder Schafe und einer Horde, die Angst vor Fremde(s) hat. Nach uns die Sintflut. Verbrannte Erde. DUESENJAEGER widmen sich der therapeutischen Hoffnung einer verlorengegangenen Kultur der Hoffnung. Soll mensch sich nun für die Wahrheit oder für die Schönheit entscheiden? Was ist mit dem Ideal der Menschlichkeit? Alles kaputt hier. Manchmal wünscht du dich zurück in Mamas Schoß. Heute trinkst du Bier vorm Fernseher, streichst den Jägerzaun und regst dich auf, wenn jemand falsch parkt. So ist denn der wahre Gegensatz zur Menschlichkeit nicht der Zerstörungswille, sondern die kalte Sachlichkeit. Die Frage von Sollen und Gehorchen immer und immer wieder gestellt. DUESENJAEGER lassen sich treiben, führen weg von Zorn und Vernichtungswillen, von Kälte des Verstandes. "Es sitzt so tieeeef!" Treibsand ist so, weil ich Wärme am Werk fühle und damit Menschlichkeit. Lange Gitarrenparts, die schwelgerisch klingen, Worte, die berühren und Musik, die eine warme Ausstrahlung besitzen.