Harm/Shelter
Paycheck LP/CD/digital
BDHW / Soulfood
"Hey Bro, was geht?!" Die Gießen-Crew HARM/SHELTER haben ihr erstes full-length Album am Start, gerieren sich als tighte Kämpfer in einem Krieg der Herzen, der bereits mit deine Geburt beginnt.
Mit dem Stigma des lebenden Toten gekennzeichnet prägen die zumeist in spit-and-survive-Modus vorgetragene Lyrics ein hartes Schicksal, das du erdulden/ertragen musst.
Ultraknackige Riffs, permanente Breaks, ständige Tempiwechsel und eine akzentuierte Sprache im HC-Rap-Style erwecken den Eindruck, dass die Jungs einen gefährlichen Gangster-Habitus vor der
Kulisse des sozialen Ballungsraums von Gießen zelebrieren. Was bleibt übrig hinter grauen dicken Mauern der Hochhaus-Siedlung, außer Trostlosigkeit und Pessimismus? Das Rühren von Beton ist die
Sprache des Asphalts. So bleibt mit der inneren Leere nur ein diffuses Gefühl des Leids, der Qual. In diese schwarze Loch werfen wir Drogenmüll, Sexmüll, Kaufmüll, süchtiges Arbeiten,
Fernsehmüll, kranke Beziehungen und anderes hinein, um das Loch von außen zu füllen. Kein Respekt, keine Menschlichkeit. "I got no deathwish but I feel like shit!" Wenn wir uns selbst ablehnen,
entsteht daraus Eigenwertlosigkeit und der Selbsthass.
"Paycheck" skizziert auf nihilistische Weise den inneren Schmerz ohne einen Ausweg anzubieten. Ganz schön deprimierend!