GUITAR GANGSTERS
Prohibition LP (Re-Issue)
Wanda Records
Vor 27 Jahren spielten GUITAR GANGSTERS die Songs für dieses Album in 2 Tagen ein. Das Album erschien ursprünglich 1989 auf LINK Records. Dass die Band dieses Album in relativ kurzer Zeit
eingespielt hatte, war möglich, weil die Band bereits einige Songs fertig im Gepäck hatte, so zum Beispiel das ramoneske "Everybody wants to be my friend", "That's when the razor cuts", die auch
auf dem "Underground Rockers"-Sampler veröffentlicht wurden.
Der dritte fertige Song, "Gotta get out of here" schaffte es nicht auf den Sampler, erhielt aber auf diesem Album seinen berechtigen Platz. Nachdem sich bei Pete und Phil insgesamt 13 Schlagzeuger vorgespielt haben und sie sich für für Spencer Holman (Ex-ANGELWITCH) entscheiden haben, ging es nach ein paar Bandproben ins Studio. Ich weiß gar nicht, warum Pete in den Linernotes so selbstkritisch mit diesen Aufnahmen ins Gericht geht ("We were so naive"), aber ich finde die Songs einfach großartig. Vom Sound her nicht zu glatt geschliffen, immer noch rough genug, um den Pop aus dem Punk rauszuhalten. Wer sich die Songs intensiv anhört erkennt ziemlich viele Referenzen an z.B. THE BOYS, SLF, RAMONES oder SEX PISTOLS. Das ein oder andere Riff klingt schon sehr ähnlich, aber ich bin erleichtert und überzeugt von der Leichtigkeit oder der Spielfreude, die die Band mit diesen Songs ausstrahlt. Die Gitarrenarbeit ist hervorragend und hat den gewissen Drive, eine Symbiose aus Rock and Roll und Punk einzugehen. Und wenn die Vorzeichen nicht gut waren, (neuer Schlagzeuger, Pete versucht sich als Sänger), erklingen die Songs wie aus einem Guss. Die Band ist spielerisch in Topform. "Radio Shakedown", "Nothing to shout about" und oben erwähnte Sampler-Beiträge sind zeitlose PunkROCK-Klassiker. Auch heute noch haben GUITAR GANGSTERS 5 Songs von diesem Album im Live-Repertoire. Und wenn Pete in seinem Understatement äußert, dass sie vielleicht bessere Songs geschrieben und aufgenommen haben, ist "Prohibition" keine B-Ware, im Gegenteil ist es eine außerordentliche Meisterleistung und im Wesentlichen weit mehr als nur ein "glücklicher Unfall". Mensch Pete, das Album ist klasse. Die Songs großartig. Ich glaube, ich muss dir das mal persönlich sagen. Die Songs sind abwechslungsreich und eine Melange aus oben erwähnten Bands, die mensch immer wieder gerne raushört. Die Band glaubte an ihre Originalität und hat die erwähnten Bands nicht kopiert. So ist "Prohibition" ein eigenes Referenzalbum, mit Qualitätsmerkmal für einfach schönen PunkRock, welches ich mir immer wieder anhören kann, ohne, dass es Abnutzungserscheinungen gibt.