HEIM
Palm Beach LP/Digital
Tapete Records
HEIM spielen deutschsprachigen Gitarrenrock mit dreckigen verzerrten Riffs, die sich gerne mal in minutenlangen krachigen Sphären hineinwagen und in einen schrammeligen Akt des Austobens münden.
Sich spüren, sich ausprobieren.
Doch HEIM servieren nicht nur Noiserock, sondern auch einfachen melancholischen Rock ("Nächstes Mal"), der den Fahrtwind aufnimmt und bei geschlossenen Augen Schmetterlinge und Mauerblümchen vorbeifliegen lässt. Doch bevor der Anflug von Glückseligkeit und Besinnlichkeit die Sinne benebelt, hält dich ein lautes monoton hämmernder immer wiederkehrender Riff als atonales Grundmuster auf Trab und löst einen Migräneanfall aus, der dich unwillkürlich zucken lässt und Schmerzen verursacht. Lauter Krach macht krank. Es donnert, es rumort, es blubbert. Ein dauerhafter, anhaltend gleicher Ton als Lärmquelle, bis die Ohren bluten und der Schädel aufplatzt. "Nein" ist ein minutenlanger Leidensweg, der mehr Schaden anrichtet und Stress verursacht, als die Schwiegermutter auf Kurzurlaub bei euch zu Hause. HEIM dringen mit "Palm Beach" intensiv, tief in die Klanglandschaft ein und erzeugen mit dunklen Klangtönen eine bedrohliche Kulisse aus Lärm und Destruktivität, die wie besessen das Fürchten lehrt und gleichzeitig befreiend wirkt.