ARBEITSTITEL:BULLENBLUT
Das viel zu poppige 2. Album CD
Black Rose Records
Die autonomen ProvokateurInnen liefern erneut schlagkräftige Argumente und Lieder für einen bunten geselligen Tanzabend für die AfD-Party oder die Komfortzone des selbstverwalteten AZ'S,
der nicht erst am Tag danach für Gesprächs- und Zündstoff sorgt, sondern schon mittendrin mit einer offensiven Haltung und hippen Spielart die Empowerment-Strategie benutzt.
Die Wechselwirkung aus "Wir-haben-es-so-satt"-Attitüde und eingeklemmten Schubladendenken erzeugen intensive schallende Ohrfeigen für ZollbeamtInnen, HypnosetherapeutInnen und angehende RevolutionsromantikerInnen, die halten, was sie versprechen. Die aufgeschlossenen MusikerInnen haben ein Feingespür für Rhythmik und Melodik, die Elemente aus Anarcho-Liedermacher-Punk und avantgardistischer Pennäler-Rock mit einer brachialen-stürmischen Instrumentierung konstruieren. Herauskommen Liebeserklärungen und Hassbriefe, inspiriert von der "Szene", dem Alltag und den Kommentaren auf linksnet. Beinahe produziert von Dieter Bohlen besitzt das viel zu poppige 2. Album einen wüsten-anarchischen Charme, das mit frecher Lyrik nicht mit Kritik an Dogmen, Szenespalterei und Idole hinterm Berg hält und eine Anti-alles-Aktion startet. Immer noch auf Krawall gebürstet sind die kurzen Lieder aus der flexiblen Kreativwerkstatt ein Garant für Barrikadenkämpfe, auch geeignet um die inneren Gräben, die Einordnungen und Kategorisierungen zu überwinden und die Eindrücke, die auf uns einströmen, zu sortieren und zu vereinfachen: Komm, wir leben einfach trotzdem! Mach dich locker und sei nicht so starrsinnig! Das klappt nach dem 5. Bier oder dem 5. Molotow-Cocktail genauso gut wie während eines interessantes und anregendes Gespräches nach dem Plenum, in dem eine erweiterte Sichtweise neue Horizonte erweitert, in dem ich Persönliches von mir erzähle, dem/der andereN aufmerksam zuhöre und interessierte Fragen stelle.