UNDERDOG #52
Schwerpunkt: Der Kult um die Schönheit
Schönheit regiert die Welt. Boulevardpresse, Film- und Werbebranche leben von ihr. In unserem Schwerpunkt zum Thema "Schönheitsideale"
kritisieren wir nicht den Menschen, der sich den normierten Praktiken unterwirft, sondern die Konsum- und Mediengesellschaft, welche die ästhetischen Normen setzt und den eigenen Körper
nicht selten als mangelhaft erscheinen lasst. In mehreren Artikeln analysieren wir den Kult um die Schönheit und setzen uns kritisch mit Lookismus, Bodyismus, Trans*Misogynie
auseinander.
Ferner geht es um Selbstverwirklichung zwischen Anpassung und Eigenständigkeit, zwischen Normalisierung und Extravaganz, zwischen Konsum und
Authentizität.
Im Gespräch mit der freien Autorin, Christina Mundlos, erfragen wir, warum Mädchen und Frauen versuchen, sich einem krankhaften Schönheitsideal zu entsprechen. Dafür hat sie für
ihr Buch, "Schönheit, Liebe, Körperscham: Schönheitsideale in Zeitschriften und ihre Wirkung auf Mädchen und Frauen" Untersuchungen angestellt und analysiert, warum das in den Medien propagierte
Schönheitsideal überhaupt angenommen wird.
Darüber hinaus haben wir 3 Personen interviewt, die sich mit einem speziellen Style ausdrücken und als sogenannte alternative Models arbeiten. Sind diese alternative Models aber tatsächlich eine
echte Alternative zu anderen Models? Namhafte Modelle wie u.a. David Schumann (neben seinen internationalen Erfolgen als Model auch bekannt geworden durch sein Buch „The Tokyo
Diaries“ ist Gitarrist bei KMPFSPRT) werden vertreten von Agenturen, die damit werben, bei ihnen stünden "Authentizität unabhängig von Alter, Größe und Figur an erster Stelle". Neben David haben
wir Shakey Sue (alt. Model, Sängerin bei THE HELLFREAKS) und Emily Pollution aus Schweden befragt, welche Auswirkungen es hat, den Modeljob zu
idealisieren und warum sie sich für den Modeljob entschieden haben.
LGBTIQ-Szenen tendieren dazu, Maskulinität hervorzuheben und zu zelebrieren, während Femmes und andere Darstellungen von Femininität eher kritisch bis ablehnend betrachtet werden. Solche
Abwertungen können z. B. die Unsichtbarmachung femininer Personen sein, aber auch die Diskriminierung trans*femininer Personen durch Trans*Misogynie. Die Trans*female Rapperin,
FaulenzA, ist politische Aktivistin in queeren und linken Bewegungen. Im Interview macht sie Diskriminierungsformen von trans*Frauen sichtbar und schildert den Umgang mit
Ausgrenzungen.
+ CD:
V.A. "Destroy Lookism". 21 Songs von COCAINE PISS, G.L.O.S.S., CHEATING SPOUSES ON TAPE, NANCY SMITH, BLANK WHEN ZERO, FAULENZA, SLUTEVER