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Please kill Angela Merkel...not!

Wir leben in einer Ära, die geprägt ist von Populismus, post-faktischen Unwahrheiten und gefühlten Wahrheiten. Charakteristisch geht es also um subjektive Empfindungen, in denen Meinungen und Tatsachen verschwimmen und ein Wahrheitskonstrukt produzieren. Das ist manchmal schlimm und aufregend, oft amüsant, vielfach aber grenzüberschreitend und unmoralisch, etwa, wenn durch diese Maßnahme Kriegsführungen gerechtfertigt werden. Der ehemalige US-Präsident nutzte die post-faktische Methode und skizzierte Irak 2002 als eine "Achse des Bösen" und sah eine akute Bedrohung durch irakische Massenvernichtungsmittel. Diese Falschaussage rechtfertigte schließlich den Kriegseinsatz. Konsequenzen für Bush gab es de facto keine.

Konsequenzen hingegen erfahren eher solche Menschen, die aufgrund ihrer post-faktischen Unwahrheit direkt ertappt werden und mit "Schatz, ich kann dir das erklären..." erstaunliche Ausreden parat haben.
Eine bewusste Irreführung, eine vorsätzliche, kampagnenartige Täuschung in Wahlkampfzeiten kann das Ergebnis beeinflussen, indem Stimmung erzeugt wird und in eine bestimmte Richtung, meist gegen eine bestimmte Person, gelenkt wird. Und ist diese postfaktische Unwahrheit erst einmal in die Köpfe gepflanzt wie eine Idee, wächst sie und ist stets präsent, gleichwohl die betroffene Person auch immer ihre Unschuld beteuert oder das Gegenteil behauptet und sich rechtfertigt. Das Stigma, die negative Sanktion haftet nach. Manche können sich hiervon erholen, andere lassen sich scheiden, treten oder schießen zurück. Je nach Kapazität, Ressource oder UnterstützerInnenpotential. Und schließlich ist es einfach, irgendeinen Unsinn zu posten, eine Falschaussage, ein Gerücht. Das fürchtet die Politik und möchte das unter Strafe stellen. Denn post-faktische "News" können Wahlen beeinflussen, gerade wenn sich dieser Kommunikationsstil wie ein Schneeballeffekt verbreitet. Trump hat diese autoritäre Propaganda zum Wahlerfolg verholfen, denn die Kraft der Verzerrung war größer, als reale Fakten. Das haben die US_Medien gerne aufgenommen und Trump's Aussagen immer und immer wieder aufgegriffen und ihm eine Propaganda-Plattform geboten, ohne die strikte Trennung von Fakten und politische Argumentation aufrechtzuerhalten.
Und sicher ist es einfacher, die Schranktür zu öffnen und sich selbst von der Wahrheit zu überzeugen, dass der/die NebenbuhlerIn auch tatsächlich da und keine fixe Idee ist UND mensch sich gar nicht von den Unschuldsbeteuerungen und Erklärungsansätze das Partners/der Partnerin davon überzeugen lässt, dass alles eigentlich nicht so ist wie es aussieht.
Falschmeldungen haben einen hohen Kurs und bleiben oft ohne Aufklärung. Wer spielt da schon gern die Rolle des Spielverderbers?