ONE STEP AHEAD
Hinter Fassaden LP
Riot Bike Records
OSA legen im großformatigen Textblatt ihre Beweggründe dar, was ihr größter Antrieb ist, die Band und Musik zu machen. So beobachten sie seit Bandbestehen im Jahre 2010 eine sich veränderte
Gesellschaft, die Haltung zu Flüchtlingen und zum Islam polarisiert, während die Neue Rechte über Begriffe wie »Identität« und »Widerstand« eine national-völkische Ideologie transportiert und
sich die Anhängerschaft der AfD radikalisiert.
Gunnar und Robert von OSA werden sich an diesen Zustand nicht gewöhnen und blicken hinter die "bürgerlich-nationale" Fassaden, um den Neo-Nazis mit mit aggressiven Drohgebärden entschlossen entgegenzutreten, um das Ruder nach links und ab in die Massen zu reißen, denn: Betroffen sein hilft nicht weiter. Ebenso wenig wie Verbieten, Ignorieren und Verneinen. Was hilft ist, sich mit den rechten Strukturen zu beschäftigen, sich gegen Neo-Nazis organisieren, aber auch die Verbreitung rassistischen und menschenverachtenden Denkens innerhalb der gesamten Gesellschaft zu thematisieren und kritisch danach zu fragen, wie dadurch das Handeln von Neonazis in einer bestimmten Region oder Stadt gestützt und gefördert wird. OSA agieren bei dieser Thematik auch musikalisch wütend, roh und geradlinig. Es gibt aber auch weitere Songs, die aus dieser Vorgehensweise herausragen, die vom FAHNENFLUCHT/POPPERKLOPPER-Kurs abweichen. "Straight, white male" rockt, groovt und ist ein toller, melodischer Punksong, der die Machtposition von männlich, weiß, hetero kritisiert, die jegliches Feingefühl, Empathie und Gleichberechtigung vermissen lässt. Mit einer konsequent, kompromisslosen Haltung gegen Diskriminierung, Rassismus, Sexismus, Patriarchat fordern OSA nicht nur direkte Aktionen und "Zeit, die Probleme anzugehen", sondern einen diskursiven Kurs, eine spürbar dringliche Wut, die viel darüber aussagt, dass noch längst nicht alles gesagt und getan worden ist.