MINUSMEN
Rosemary
Gorillamusic
Auf ihrem 5. Album spielen sich Jimi Gomorra, LDillon und Luigi Libido (WTF?! Warum müssen sich die Musiker immer so eigenartige Pseudonyme ausdenken?) durch das Rock-Genre und in einen
Impro-Rausch, denn Songs wie "Rosemary" wirken wie eine Live-Jam-Session im Stoner-Style.
Den Noise im Rock kann ich kaum heraushören, denn die musikalischen Strukturen sind en gros bodenständiger Roots-Rock, also staubtrockene Riffs mit gelegentlichen Psychedelic-Effekten. Das klingt alles ganz schön bierernst und die Klanglandschaft ist verdunkelt. Dissonanzen und arrhythmische Akkorde rauben mir die Sinne. Das unaufgeregte Spiel erwacht nur selten aus einem Dämmerschlaf. "Oh No! Turrets!" beispielsweise wirbelt mit einem wild-stampfenden Beat und viel Groove Staub durch die Luft und flackert unruhig im Licht des Sandsturmes. Endlich mal ein Song, der von den innovativen Impulsen abweicht, die automatische Lautstärkeregelung aufhebt und steil abgeht. MINUSMEN sind bemüht, das Bollwerk zu erschüttern, verlieren sich zu oft in Details und verfolgen zu selten ein solides Grundmuster, das mit Dynamik, Groove und bewusstseinsraubendes Getöse ("Titanius") ausgestattet ist. Wenn das schwere Riffmonster aber erst mal in Fahrt ist, dann sorgt die wuchtige Rock-Orgie für einen prasselnden Schauer.