WORST DAYS DOWN
Elsewhere LP/CD
Gunner Records/Broken Silence
Sänger Ben Sir legt Geständnisse ab. "So Mama I’m not sorry I won’t bring you grandchildren, but I wish that you’d find some piece of mind". Ehrlich, aufrichtig, leidenschaftlich. Was für ein
toller, mitreißender und persönlicher Song(inhalt), dass ich anschließend gar nichts mehr hören will, denn hiermit hat Ben Sir mit seiner neuen Band alles richtig gemacht, was einen guten Song
ausmacht.
Doch der HeartRock geht weiter und erreicht ein sehr hohes Level. Ben legt die ganze Kraft in seine Stimme, die das Innerste ausdrückt, die Herz und Seele berührt und hat einige Lebensweisheiten parat, miese Zeiten zu überstehen und zuversichtlich nach vorne zu blicken. Der Bruce Springsteen des Punkrock schreibt nicht nur gute, melancholische nachdenkliche Zeilen ("The truth is life is only as good as the folks that we believe in"), die sich so mancher AnarchoPunk mal hinter die Ohren oder auf die Nietenlederjacke schreiben könnte, sondern entfacht musikalisch mit der Band ein schwungvolles, euphorisches, positiv stimmendes Werk, das ein Alles-ist-möglich-Prinzip aufgreift "to live with energetic action". Das Album ist aber auch ein Hommage an einen guten Freund, den Ben nicht vergessen möchte. "I try to eat the pain that I feel inside!" Musik machen ist dafür eine Option, den Schmerz zu kompensieren. Und schließlich verabschiedet Ben sich am Ende von der Vergangenheit und seinen Zweifeln, die ihn nicht länger lähmen oder schlecht drauf bringen, denn "living and dead have shown faith in all that we are". Amen!