Sind wir ehrlich. Wir machen uns lustig und können nur noch auflachen, losprusten, wenn wir wieder mal Donald Trump im Fernsehen reden und gestikulieren sehen, seine Twitter_Einträge lesen oder zu hören bekommen. Es ist wie Kindergarten, wie Real_Satire, wie Puppentheater, wie die Vermutung, die Außerirdischen weilen schon längst unter uns und nutzen unseren Körper als Wirt, um Unruhe und Verwirrung zu stiften, Konflikte anzuzetteln, möglichst mit ernster Miene und infantilen Drohgebärden.
Komisch ist, wenn viele durchschauen, was wirklich hinter den Reden steckt, etwa, wenn Trump das Anschlagsdatum 9/11 mit der Supermarktkette 7/11 verwechselt, Stoiber jeden Tag im Garten
eine Blume hinrichtet und der verstorbene FDP-Politiker Westerwelle wusste sich auch in einer fremden Sprache auszudrücken: "The Aufschwung is da." Tja, PolitikerInnen sind menschlich und
beweisen Humor, auch wenn sie keine besitzen, die investigativen JournalistInnen decken ihn auf.
Ob Trump und Co nun jetzt Außerirdische sind, die in ihnen stecken oder einfach nur gescrippte Vollidioten, kann ich nicht beurteilen, schließlich wäre das schon wieder eine Verschwörungstheorie
und die funktioniert als Beeinflussungsmechanismus ja auch ganz gut. Früher hätte ein "Hast du schon gehört?" gereicht, um die Gerüchteküche brodeln zu lassen, heute sind es Fake News, die sich
viel schneller verbreiten und die Aufmerksamkeit wecken (und den mensch Glauben schenkt).
"Überzeugen", "Verkaufen" und "Sich-durchsetzen" heißt die Devise. Ihr wesentliches Merkmal: Wiederholungen, Umdeutungen, Verdrehungen, Desinformation. Und wenn nichts mehr geht, helfen
manipulierte Bilder, denn unterschätze niemals die suggestive Kraft der Bilder.
Hilflos ausgeliefert sind wir solchen Machenschaften jedoch nicht. Denn wie soziale Einflussnahme funktioniert, lässt sich verstehen. Das gibt uns die Chance, die eingesetzten Methoden zu
durchschauen. Also können wir ein Angebot oder eine Aufforderung kritisch hinterfragen. Wir sind gefordert, Rechenschaft einzufordern, ob die Profis der Überzeugungskunst nun eine Ware, eine
Dienstleistung oder eine politische Idee verkaufen. Wer darauf achtet, zwischen Schein und Sein zu unterscheiden, der lässt sich nicht mehr so leicht beschwatzen. Manchmal kann mensch da aber
auch schon mal die Orientierung und den Überblick verlieren: "Wer ein Trio vorne hat wie Ronaldo, Ronaldinho und äh, äh, äh und äh, die anderen Brasilianer Carlo...äh...Robertro Carlos, das
ist äh, das ist äh, Rivaldo noch dazu, Rivaldo äh, äh, äh, äh, Rivaldo und äh, Ronaldinho und Rolda...und Ronaldo, also, dass dann verloren zu haben, das ist zwar bitter, aber nicht so
bitter!" (Edmund Stoiber)
Ein Äh in der Argumentationslinie kann Wunder bewirken, ein Politiker eben nicht!