Anarchismus und Revolution
Gespräche und Aufsätze
v. Gabriel Kuhn
ISBN 978-3-89771-226-3
Erscheinungsdatum: März 2017
Seiten: 200; €14,00.-
https://www.unrast-verlag.de
Über das Buch: Die in diesem Buch vereinten Gespräche und Aufsätze bilden eine Bestandsaufnahme der zeitgenössischen anarchistischen Bewegung. Im Zentrum steht die Frage nach dem
revolutionären Anspruch des Anarchismus. Wie legitimiert sich dieser? Ist er aufrechtzuerhalten? Im Versuch, vereinfachten Gegensätzen wie dem zwischen ›Klassenkampf‹ und ›Lifestyle‹
auszuweichen, wird ein Anarchismus skizziert, der kulturelle und existenzielle Dimensionen bewahrt, gleichzeitig jedoch in der Lage ist, gesellschaftlich zu intervenieren.
Auch die Frage nach dem Verhältnis des Anarchismus zu anderen linken Strömungen – klassischem Marxismus-Leninismus ebenso wie Formen des (Neo-)Maoismus – zieht sich als roter Faden durch die
Beiträge.
Über den Autor: Gabriel Kuhn ist seit den späten 1980er Jahren in anarchistischen Zusammenhängen aktiv und lebt als Autor und Übersetzer in Stockholm. Zu seinen Publikationen zählen ›Neuer Anarchismus‹ in den USA. Seattle und die Folgen (Hg., 2008), Vielfalt - Bewegung - Widerstand. Texte zum Anarchismus (2009) und Von Jakarta bis Johannesburg: Anarchismus weltweit (Hg. gemeinsam mit Sebastian Kalicha, 2010). Gabriel Kuhn arbeitet eng mit dem US-amerikanischen Verlag PM Press zusammen und betreibt die Website Alpine Anarchist Productions.
Gesamteindruck:
Die Beiträge sind eine Mischung aus Interviews, Rezensionen, Online-Artikeln und Aufsätzen in Printmedien, die nun teilweise erstmals auf Deutsch vorliegen. Gabriel skizziert/reflektiert viele
anarchistische Ideen und ihre gegenwärtige Bedeutung, arbeitet Widersprüche und kritische Fragen in seinen Rezensionen heraus. Insbesondere das persönliche (Streit)Gespräch
mit Oskar Lubin unter der Moderation von Philippe Kellermann demonstriert eine anregende Offenheit in wissenschafts-theoretischen und alltagspraktischen kontroversen Fragen zum
Anarchismus. Im Wesentlichen ist Gabriel bemüht, die Anarchismuswissenschaft in einem prozessorientierten Spannungsfeld zu transportieren, um ein "überzeugendes Rollenkonzept" aufzuzeigen,
Probleme zu erörtern und jenseits von Informationen und Forschungsergebnissen, persönliche Sichtweisen/Ausführungen über Tatkraft und Zuversicht zu vermitteln. Die LeserInnen erfahren trotz der
losen Ansammlung von Texten, Rezensionen, Interviews zum Einen die Kontextualisierung des historischen Anarchismus, sowie zum Anderen eine gewünschte Debatte zum und Solidarisierung mit
Anarchismus. Zusammen anarchistische Ideen gestalten, heißt mitzuwirken und etwas in Bewegung zu bringen!