MAD SIN
Break the rules/A ticket into underworld 2CD
Concrete Jungle Records
Mit ihrem dritten Album (1992; Maybe Crazy Records) haben sich MAD SIN deutlich weiter entwickelt. "Deep black zone" ist ein metallischer Punksong, der vom Spielen kein typischer
Psychobilly-Sound mehr inne hat. Das gilt auch für das MOTÖRHEAD'sche "Where will it go".
Der Sound wurde im Impuls Studio Impuls Studio Hamburg aufgenommen und den Songs ist diese unschuldig-naive Spielart vollkommen abhanden gekommen, was die ersten beiden Alben auszeichnete und
einen reizvollen Charme versprühte. Steins hard rockende Riffs und Pats Schlagzeugspiel ist Zeugnis einer spielerischen Reife, die MAD SIN über die engmaschigen Psychobilly-Grenzen hinaus
katapultiert. Und hey, der Wahnsinn ist immer noch herauszuhören (bspw. in Fight back"). Köfte konzentriert sich nun vollends aufs Singen und offensichtlich hat er zu diesem Zeitpunkt viel
Motörhead, THE RAMONES und MISFITS ("She's the one") gehört.
Mit der neuerlichen Umbesetzung der Band (Rob Raw; Slap-Bass, E-Bass) ziehen MAD SIN 1993 ihr Ticket into Underworld (Maybe Crazy Records) und gleichzeitig einen Schlussstrich mit ihrem Label.
Das 4. Album ist eine erneute spielerische Weiterentwicklung, hat immer noch prägende Anzeichen des Wahnsinn fette Beute, galoppierende, rockige Riffs, aber auch deutlich verbesserte
spieltechnische Qualitäten, die die Songs in einen Stilmix aus Hard Rock (MAD SIN adaptieren mit "Overpower" Overkill von MOTÖRHEAD), Punk und nur noch dezent durchdringenden Psychobilly
erklingen lassen. So ist "A ticket into underworld" kein klassisches Psychobilly-Album mehr, rockt aber immer noch wie Hölle und eröffnete der Band nicht nur neue Horizonte, sondern öffnete auch
neue Türen und Toren für einen weiteren Schritt "out of the dark".