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SONST KNALLT'S!

SONST KNALLT'S!
SONST KNALLT'S!

SONST KNALLT'S!
Warum wir Wirtschaft und Politik radikal neu denken müssen
v. M. Weik, Götz W. Werner, Marc Friedrich
160 Seiten (Taschenbuchformat); €10,-
ISBN-10: 3847906348
Eichborn Verlag
Inhalt: Unsere Wirtschaftsordnung, aber auch unsere politische Landschaft sind völlig aus dem Lot geraten. Immer mehr Menschen haben das Gefühl nur noch für den Staat zu schuften und fühlen sich benachteiligt. Eine winzige globale Finanzelite produziert derweil gigantische Blasen illusionären Reichtums und die Politik schaut tatenlos zu. Die Bestsellerautoren zeigen auf, warum die EU und der Euro scheitern werden. Warum wir künftig nicht Leistung, sondern den Konsum besteuern müssen. Warum ein Bedingungsloses Grundeinkommen, Gemeingüter und eine strikte Finanzregulierung sozial gerecht und ökonomisch vernünftig sind. Handeln wir jetzt, bevor es zu spät ist, denn sonst knallt´s!

Über die Autoren: Götz W. Werner ist Gründer der dm-Drogeriemarkt-Kette. Sein Führungsstil ist geprägt von seiner Nähe zur Anthroposophie. Als Unternehmer setzt er auf Kooperation, selbstständiges Arbeiten und auf die Entwicklung seiner Angestellten. Marc Friedrich ist Mitgründer der Honorarberatung Friedrich & Weik Vermögenssicherung. Seit vielen Jahren hält er gemeinsam mit Matthias Weik Vorträge im In-und Ausland rund um das Thema Wirtschaft und Finanzen. Matthias Weik ist Mitinitiator von Deutschlands erstem offenen Sachwertfonds. Gemeinsam mit Marc Friedrich hat er die Bestseller »Der größte Raubzug der Geschichte«, »Der Crash ist die Lösung« und »Kapitalfehler« geschrieben.

Gesamteindruck:

Die Autoren skizzieren zunächst eine düstere wirtschaftliche und soziale Zukunfts-Vision, mit der sie ein Bedrohungs-Szenario entwerfen: die zunehmende Digitalisierung und Technisierung würden radikale Änderungen im Dienstleistungssektor und damit verbunden auch im Konsumverhalten mit sich ziehen. Wer sich ausschließlich auf virtuelle Währungen und Transaktionen verlässt und darauf vertraut, der/die ist sich auch immer der Gefahr einer totalen Systemüberwachung und abhängig der stark schwankenden Währungskurse auch anfällig, dass das virtuelle Portemonnaie gestohlen wird. Auf der anderen Seite würden zwischenmenschliche, persönliche Beratungen, AnsprechpartnerInnen und überhaupt Arbeitsplätze verloren gehen. Die jüngsten Hackerangriffe haben weltweit Computersysteme lahmgelegt. Die Forderung waren Bitcoins, ein autonomes Zahlungsmittel. Hinter dem virtuellen Geld steckt der Gedanke, eine Währung zu kreieren unabhängig von Staaten, Zentralbanken und der Geldpolitik. Interessanterweise wurde sie unter dem Eindruck der Finanzkrise 2008/2009 erfunden.
Zurück zum wesentlichen Merkmal des Inhalts. Die Autoren haben dieses Buch geschrieben, um ihres Erachtens die "nötige Neuordnung unseres Steuer-, Sozial- und Finanzsystems" zu erklären und zu fordern, denn dieses System sei chronisch krank. Mit vielen Vergleichen und Allegorien werden Kritikpunkte verständlich erläutert und begreifbar gemacht. Die zentrale Forderung lässt sich auf einen Nenner bringen: Die Umstellung von der Ertragsbesteuerung auf eine Konsumbesteuerung mit einem steuerlichen Grundfreibetrag. Wer also etwas für sich und andere anbaut, bereit stellt, bezahlt keine steuerlichen Abgaben, sondern nur, wer konsumiert, also etwas in Anspruch nimmt. Das Selbstversorgungsprinzip soll belohnt werden. Das erinnert sehr an die Subsistenzwirtschaft. Im jeden Fall geht es auch hier zurück zum Nachhaltigkeits-Gedanken, dass etwa Gemeinschaftsgärten, urbane Landwirtschaft mögliche Maßnahmen zur Lösung sozialer und ökologischer Probleme beitragen können. Die Erkenntnis, dass wir alle nicht länger Betroffene sind, sondern Beteiligte sein müssten, dass Banken und Finanzsysteme nicht länger unkontrolliert und über alle Maß hinaus agieren können, erfordert ein neues Denken. Durch dies Buch haben die Autoren einen Weckruf gestartet, der uns LeserInnen ermöglicht, eine wertvolle und sozial gerechte Lebensweise zu führen, eine nachhaltige Existenz mit Strategien zur Existenzsicherung. Letztendlich schlussfolgere ich aus den Ausführungen, dass gegenseitige Hilfe und Solidarität nicht bedeutet, Banken zu helfen, die pleite gehen, sondern dem Menschen für eine selbstorganisierte, sozialistische Wirtschaftsordnung.